Pro-GE Vorsitzender Wimmer: Urabstimmung ist "Schnappsidee"

Sonja Grusch

In den letzten Tagen hatte die SLP knapp 800 Unterschriften aus ganz Österreich in Unterstützung mit den Forderungen und dem Arbeitskampf der MetallerInnen gesammelt. Die Übergabe war - ausgehend vom ursprünglichen nächsten Verhandlungstermin 20.10. - für den 19.10. ausgemacht. Wir haben diesen Termin genützt, um den Pro-GE Vorsitzenden Wimmer mit der Kritik vieler MetallerInnen über den Abschluss zu konfrontieren. Er hält den Abschluss - naturgemäß - für super und behauptet, nur Lob und positive Rückmeldungen dafür zu bekommen. Auf unseren Hinweiss, dass in diversen Foren, z.B. auf Facebook, heftige Kritik von MetallerInnen geäußert wird, ging er nicht ein. Überhaupt scheint er nicht viel von der Mitgliedschaft zu halten, behauptete er doch, die Kritik z.B. der KollegInnen bei Opel Wien würde daher kommen, dass wir (die SLP) den Leuten sagen, sie sollen unzufrieden sein. Entweder die SLP hat magisch-hypnotische Fähigkeiten, oder Kollege Wimmer hat keine Ahnung davon, wie die Stimmung unter den ArbeiterInnen ist. Denn tatsächlich sind die Rückmeldungen vor dem Werk auf den Abschluss alles andere als positiv. Die Mehrheit ist enttäuscht und frustriert, viele sind stinksauer auf die Gewerkschaft.

Wimmer stellte weiters fest, dass, wer einen höheren Abschluss für möglich hält, "in einer anderen Welt" lebt - und hat damit indirekt zugegeben, dass die Gewerkschaftsführung nie selbst an die 5,5% geglaubt hat.

Auf unsere Aufforderung, den Abschluss doch einer Urabstimmung zu unterziehen, reagierte Wimmer zuerst überhaupt nicht. Nach mehrmaligem Nachfragen, wurde er dann stinksauer. Offenbar wollte er den Termin nur für ein nettes Foto warnehmen, hatte aber an einer Debatte über den Abschluss kein Interesse. Eine Urabstimmung sei eine "Schnappsidee" erklärte er dann. Auf unsere Frage, warum es eine "Schnappsidee" sei, die betroffenen ArbeiterInnen über den Abschluss - der sie ja sehr konkret betrifft - in einer Urabstimmung entscheiden zu lassen, antwortete er trotz mehrmaligem Nachfragen nicht. Er begann zu drängen "wollts jetzt ein Foto oder nicht" war ihm der wichtigste Punkt. Uns ist das Foto egal, wichtig wäre es aber zu wissen, warum Kollege Wimmer so eine schlechte Meinung von der Mitgliedschaft der Gewerkschaft hat!