OÖ: Öffis werden teurer

Freie Fahrt für teure Tickets unter schwarz-blau in Oberösterreich
Thomas Wakolbinger

Mit dem Jahreswechsel wurden in Oberösterreich unangekündigt die Preise für den öffentlichen Nahverkehr in den Städten Linz, Wels und Steyr angehoben. Ausgehend vom Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV), welcher sich gänzlich im Besitz des Landes Oberösterreich befindet, wurden diese Preiserhöhungen bestimmt. Begründet wurde die Preiserhöhung mit der Steigerung von Tariflohn- und Verbraucherpreisindizes. Einzelfahrt- und Tagestickets wurden dabei in Wels und Steyr um ca. 5,2 % und in Linz sogar um 10 % erhöht. Gerade Menschen mit geringem Einkommen, wie StudentInnen, PensionistInnen und alleinerziehende Mütter sind von dieser Preiserhöhung besonders betroffen.

Linz hat mit ca. 50 % den größten Anzahl an Autos am Gesamtverkehr im Bundesland. Durch die Preiserhöhungen kommt es zu stärkerer Feinstaubbelastung, die Parkplatzsituation und die Verkehrslage werden weiter verschlimmert. Für die Stadt Linz, welche durch den alltäglichen Straßenverkehr bereits völlig überlastet ist, müsste es die erste Priorität sein, den EinwohnerInnen, PendlerInnen, etc. ein kostengünstiges Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln zu bieten.

Wiedereinmal zeigt auch die FPÖ, dass sie alles andere als eine “soziale Heimatpartei” ist und fordert gleich auch noch die 10-%ige Preiserhöhung beim Umweltticket. Während Milliarden an Steuergeldern für Stützungen von Banken und durch Misswirtschaft verschwendet werden, wollen uns die etablierten Parteien einreden, dass sich Öffis nicht rentieren und dem Staat zu viel Geld kosten.

Wir sehen Mobilität als Grundrecht. Sie darf nicht Einsparungen des Landes zum Opfer fallen. Statt immer teureren Ticketpreisen und unzureichenden Verbindungen fordern wir:

  • Ausbau des öffentlichen Verkehrs: Für ein flächendeckendes Öffi-Netzwerk, dass Mobilität unabhängig vom eigenen Auto garantiert - auch außerhalb von größeren Städten!

  • Für eine Fahrplangestaltung durch die betroffene Bevölkerung

  • Nein zu Prestigeprojekten wie dem Linzer Westring, die keine Verkehrsprobleme lösen. Stattdessen Investition der dafür geplanten Gelder in ein nachhaltiges und umfassendes Öffi-Netzwerk!

  • Mit dem SchülerInnen-/Lehrlingsticket können SchülerInnen und Lehrlinge um 63,- im Jahr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in OÖ fahren. Wir fordern die Ausweitung dieses Tickets auf alle Menschen, die in Oberösterreich wohnen, als ersten Schritt in Richtung kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel für alle.