"No Justice, No Peace, U.S. Out of the Middle East"

Die Arbeit von SozialistInnen in der Anti-Kriegs-Bewegung in den Vereinigten Staaten. Teil 3 unserer USA-Serie
Margarita Döller

Die letzten Wochen und Monate waren geprägt von Protestaktionen von Jugendlichen gegen die Politik der Bush-Administration und anderen Kriegstreibern in den USA. Am 2.11.05 organisierte "Youth Against War and Racism"(YAWR) Schulstreiks und Studentendemonstrationen in verschiedenen Städten. Die Schwesterorganisation der SLP in den USA, Socialist Alternative (SA), spielte darin ein zentrale Rolle.

3. Jahrestag des Kriegsbeginn

Den 18. März 2006 nahmen tausende Jugendliche in den USA als Anlass, um ein weiteres Mal gegen Krieg und Rassismus auf die Straße zu gehen. Unter dem Banner der Socialist Alternative "End War. End Racism. Fight for a Socialist Future" forderten 4.000 SchülerInnen und StudentInnen in Minneapolis den Abzug der Truppen aus dem Irak. US-weit waren es die größten Proteste seit den Tag-X-Demonstrationen. YAWR und Socialist Alternative haben die Aktionen erfolgreich organisiert und  genutzt, um die nächsten StudentInnenproteste zu bewerben. Am 28. April verließen tausende Anti-Kriegs-AktivistInnen die Klasse und demonstrierten vor einem Rekrutierungszentrum der Armee.

Mit den Demokraten gegen Krieg?

Neben Ideen für neue Aktionen bringt die Socialist Alternative auch wichtige politische Positionen für die Bewegung ein und verteidigt diese gegenüber anderen Bündnispartnern. Die Anti-Kriegs-Bewegung besteht aus verschiedenen Organisationen und frischen Schichten von Jugendlichen. Momentan stellt sich in den USA konkret die Frage, ob mit einem Wahlsieg der Demokraten im November der Krieg und die Besatzung des Irak ein Ende hätte. Anlass für die Diskussion sind Aussagen von verschiedenen Politikern der Demokraten, die die Bush-Administration mehr oder weniger radikal kritisierten. Seitdem sind einige Führungspersönlichkeiten der Bewegung der Ansicht, man solle die Anti-Kriegs-AktivistInnen als Wahlhelfer für die Demokraten einsetzten, damit diese die Mehrheit im Kongresshaus erlangen. Unsere Schwesterorganisation sieht das ganz anders. Ein solcher Kurswechsel der Bewegung würde in einer Sackgasse enden, denn eine Partei, die vor 3 Jahren dem Krieg zugestimmt hat und seit Jahrzehnten Geld von den Jugendlichen abzieht und dieses für militärische Aktionen einsetzt, ist kein Bündispartner im Kampf gegen Krieg und Rassismus.

Wie kann die Bewegung erfolgreich sein?

Die Bewegung muss die finanziellen und menschlichen Kosten des Krieges aufzeigen und den Kampf für Frieden mit dem Kampf gegen Sozialabbau, Armut und Rassismus verbinden. Die Proteste von Jugendlichen müssen mit Arbeitskämpfen verlinkt werden, damit die Anti-Kriegs-Bewegung gestärkt wird und den Protesten mehr Ausdruck verliehen werden kann.
Für mehr Informationen zu unserer Arbeit in den USA und zum weiteren Verfolgen der Ereignisse empfehlen wir folgende Webseiten: www.socialistalternative.org und www.yawr.org

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