So 02.01.2005
Auch eine Auswirkungen der EU Osterweiterung: Der österreichische Papiermulti “Neusiedler” zahlt seinen MitarbeiterInnen in der Slowakei nur ein Achtel der in Österreich üblichen Löhne. Jetzt hat die Neusiedler in ihrem Werk in Ruzomberok in der Slowakei angekündigt, alle MitarbeiterInnen, die sich in der neuen Gewerkschaft ZOO-Papier organisieren zu entlassen. Die Entscheidung eine neue Gewerkschaft aufzubauen fiel, nachdem die offizielle Gewerkschaft KOZ gegen Initiativen für höhere Löhne aufgetreten war.
Die KOZ hatte allen Unterzeichnern einer Petition für eine Lohnerhöhung von 1,25 Euro gedroht, dass sie mit rechtlichen Schritten belangt werden könnten. Nachdem Anfang November 1000 Arbeiter des Neusiedlerwerks in Ruzomberok der ZOO-Papier beigetreten sind, hat die Geschäftsführung angekündigt sich von allen MitarbeiterInnen zu trennen, die sich in der neuen Gewerkschaft organisieren.
Die ZOO organisierte Solidaritätsaktionen aus anderen Betrieben und bereitete Streiks vor, um den Kampf auszuweiten.
Unterstützt wurde sie dabei von Socialistická alternativa Budoucnost, dem CWI in Tschechien. Socialistická alternativa Budoucnost und das CWI organisierten internationale Protestaktionen gegen das skandalöse Vorgehen der Geschäftsführung der Neusiedler.
Wir fordern die sofortige Wiedereinstellung der entlassenen ArbeiterInnen, volles Recht auf gewerkschaftliche Organisierung, eine Anhebung der Löhne und die offizielle Anerkennung der ZOO-Papier.
Lohndruck und Standortpolitik, das Erpressen der Beschäftigten mit der Drohung der Standortverlagerung, können nur mit einer internationalen Strategie bekämpft werden – es ist nicht zu akzeptieren, wenn Belegschaften in Ost und West gegeneinander ausgespielt werden. Nur im gemeinsamen Kampf für höhere Löhne und gegen Sozialabbau kann das verhindert werden.