Do 01.05.1997
Die 55 Filialen des größten Reifenhändlers Österreichs, „Profi Reifen Service G. m. b. H.“, bekommen ab Mai einen neuen, „vielversprechenden“ Namen: „LAUDA’S CARFOX“. Nach der lohnenden „Kooperation“ der Lauda Air mit der AUA (wir berichteten), nun eine weitere Auffettung des Kontos des Gewerkschaftsfeindes, der - laut gutinformierten Kreisen - mehrere Millionen nur für die Zurverfügungstellung seines Namens und nicht näher definierter „Beratertätigkeit“ kassiert.
Laut Profi Reifen soll natürlich auch das Service auf „Lauda-Standard“ gebracht werden. Mittagspausen wurden abgeschafft, die Arbeitszeiten „flexibel“ verlängert, ältere Beschäftigte in den Ruhestand geschickt und durch jüngere=billigere ersetzt... So dürfen sich die über 400 Beschäftigten auf den kommenden „Lauda-Standard“ freuen. Der „Betriebsrat“ schweigt jedenfalls dazu...
Bei Erfolg soll Lauda auch am Gewinn beteiligt werden, eine Kapitalbeteiligung seinerseits stellt er in Aussicht. Profi Reifen ist ein Tochterunternehmen der deutschen Continental AG, die im Semperit-Werk Traiskirchen hunderte Arbeitsplätze vernichtet hat. Lauda als Imageträger dürfte man sich geholt haben, um die europaweit negativ bilanzierenden Handelsgesellschaften wieder in die „Gewinnzone“ zu führen. Und das obwohl die Konzerngewinne 1996 um 68,2 % (!) auf öS 2,3 Milliarden stiegen. Im gleichen Zeitraum wurden 3.151 Arbeitsplätze vernichten! (Alle Zahlen aus: „Conti Intern - April 1997)