Löhne rauf! Preise runter!

Lebensmitteleinkauf wird zur Armutsfalle - Wir brauchen endlich eine kämpferische Lohnpolitik!
Michael Gehmacher

2011 stiegen die Lebensmittelpreise um 4,2 %. Und die Steigerung geht weiter: Für Güter des täglichen Bedarfs in den letzten drei Monaten noch einmal um 8, 2%; für „Luxusartikel“ wie Bohnenkaffee (+ 32%) und Orangensaft (+ 25%) besonders. Kosten für Wohnen/Energie steigen seit Jahren weit stärker als die Löhne. Dazu kommen noch explodierende Treibstoffpreise (2011: +18,1%). Die offizielle Teuerungsrate ist viel niedriger als die echte für Menschen mit normalem und niedrigem Einkommen!

Während für uns das Leben immer teurer wird, legen die Gewinne weiter zu. Während viele ArbeitnehmerInnen nicht mehr wissen wie sie das Geld für die Miete ohne Schulden auftreiben –wissen viele superreiche AnlegerInnen nicht wo sie weiter investieren sollen. Obwohl in Österreich die internationale kapitalistische Krise noch nicht voll durchgeschlagen hat, steigt die Arbeitslosigkeit: plus 10.110 Menschen ohne Job seit März 2011. Die Kombination aus teurem Leben, den hohen Profiten und der Angst um den Job zu verlieren, war in den letzten Monaten ein starker Motor für hohe Lohnforderungen z.B. beim MetallerInnenstreik im Oktober 2011. Doch ÖGB und Fachgewerkschaften haben wenig bis nichts getan um diese Stimmung in einen Kampf für höhere Löhne und niedrige Preise zu verwandeln. Trotz hoher Kampfbereitschaft vieler KollegInnen, wurde oft sehr niedrig abgeschlossen. Kampfmaßnahmen wurden wie in Oberösterreich zugunsten fauler Deals abgeblasen. Das Gerede von „Fairness“ ist da bestenfalls zynisch!

Stattdessen hat der ÖGB dem Sparpaket zugestimmt, das u.a. massive Lohneinbußen im Öffentlichen Dienst bedeutet. Viele fragen sich zu Recht, was der ÖGB eigentlich noch für die ArbeitnehmerInnen tut und überlegen sich den Beitrag zu sparen. Wir brauchen eine automatische Angleichung der Löhne und Gehälter an die echte Inflation, um Verluste für ArbeiterInnen, PensionistInnen und ihre Familien zu verhindern. Dafür brauchen wir ganz andere, kämpferische Gewerkschaften, die die Wut der KollegInnen bündeln, Kämpfe gegen das Sparpaket und für echte Lohnerhöhungen führen!

  • Gewerkschaften & AK müssen die echte Inflation selbst berechnen
  • Automatische Anpassung von Löhnen & Gehältern an die Inflation – Kampf um Erhöhungen darüber!
  • Weg mit Mehrwert- und Mineralölsteuer – sie belasten v.a. kleinere Einkommen!
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