Kony-Video missbraucht jugendliche Hilfsbereitschaft

Markus Kucera

Seit Kurzem macht ein Video der NGO Invisible Children über den afrikanischen Warlord Joseph Kony die Runde. Jugendlichen, die helfen wollen, wird die Chance suggeriert, sozial aktiv zu werden und mit Spendengeldern einen Mann zu stoppen, der ein Heer an Kindersoldaten um sich schart. Allerdings wird die Lage in Uganda manipulativ erklärt. Auch die Regierung begeht Kriegsverbrechen. Klar muss Kony gestoppt werden, doch wie? Fakt ist, ein Großteil der Spenden geht an Invisible Children - oder in den US-Militäreinsatz. So wurde noch nie Frieden gebracht. Das einzige Mittel gegen Warlords wie Kony ist, unabhängige Bewegungen der Bevölkerung zu unterstützen. Diese dürfen kein Vertrauen in Regierungen haben, sondern sich selbst in demokratischen Selbstverteidigungskomitees organisieren.

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