Jugendliche Krisenopfer

Auf jede offene Lehrstelle kommen zur Zeit rund zwei Suchende, insgesamt ist die Zahl der offenen Lehrstellen um 15%, die der LehranfängerInnen um 9% zurückgegangen. Allein die Industrie hat knapp 1400 Lehrstellen gestrichen – und gleichzeitig satte Dividenden an ihre AktionärInnen ausbezahlt. Und dass, obwohl Lehrlinge ohnehin mager verdienen: ein männlicher Lehrling knapp 6000.- pro Jahr, ein weiblicher sogar nur 4800.- pro Jahr. Insgesamt fehlen im Herbst ca. 20.000 Lehrstellen (trotz diverser Geldgeschenke an die Unternehmen). Übrigens: die Gewerkschaftsjugend hat errechnet, dass schon 13 durchschnittliche ManagerInnen-Jahresgehälter reichen würden, um allen Lehrstellensuchenden in Wien einen Ausbildungsplatz zu garantieren.
Das führt natürlich zu – absolut berechtigten – Zukunftsängsten: mehr als1/4 der Jugendlichen hat Angst den Job zu verlieren, 1/3 hat Angst keine Lehrstelle zu bekommen. Anja (16) aus Klagenfurt meint dazu: „Ich habe Angst, dass ich irgendwann keinen Arbeitsplatz mehr bekomme. Egal, welche Ausbildung ich habe.“ Über 50% spüren die Krise bereits, 20% haben schon weniger Geld zur Verfügung als vor der Krise. 90% der BerufseinsteigerInnen gehen davon aus, dass sie in der Zukunft von ihrer Pension nicht werden leben können. Der Kapitalismus schafft also eine echte „No Future“-Generation.
Aber ist „die Jugend“ tatsächlich so unpolitisch, wie gerne behauptet? Gregor (15) meint: „Ich fühle mich nicht wirklich vertreten, denn es gibt keine Partei die meine Bedürfnisse und meine Meinung vertritt.“ Das können wir gut verstehen – und wir wollen genau so eine neue Partei aufbauen. Sozialistisch – Aktiv – Antifaschistisch – International. Komm zu den Treffen der SLP und werde selbst aktiv.

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