Jugend wird kaputtgespart

Die Jungen werden immer kränker, weil den Gesundheitsappellen keine Taten folgen.
Moritz Erkl

Die Zahl kranker Jugendlicher in Österreich nimmt zu! 23,93% (Stand 2017) leiden an psychischen Erkrankungen. Auch die Zahl körperlich Kranker steigt: 2018 war von den 18-jährigen jeder 4. bei der Bundesheerstellung untauglich.

Am schnellsten wächst die Zahl junger Menschen, die an Stoffwechselerkrankung oder Haltungsschäden erkranken. Immer mehr betreiben zu wenig Sport, leiden an Übergewicht und weisen eine geringe Konzentrationsfähigkeit auf. Dass zusätzlich auch die Frustrationstoleranz im auf Leistung getrimmten Kapitalismus schwindet, ist da wenig verwunderlich.

Es ist leicht, die Schuld Handies oder Computerspielen zuzuschieben, aber tatsächlich werden Jugendliche aus dem öffentlichen Raum vertrieben. Sport- und Grünflächen werden zu Gunsten milliardenschwerer Prestigeprojekte zubetoniert. Schulbuffets werden von Privaten ungesund und überteuert betrieben. Die tägliche Turnstunde existiert nur auf dem Papier und die hochgepriesene Schulautonomie macht die Lehranstalten abhängig von Firmen, die mit zuckerhaltigen Softdrinks Profite scheffeln. Das Budget für Sanierungsarbeiten von z.B. Turnsälen ist meist schon zu Beginn des Jahres aufgebraucht. Gepaart mit Kürzungen und einer immer stärkeren Privatisierung des Gesundheitssystems ist Kranksein vorprogrammiert. Da haben Demos doch gleich auch einen Gesundheitseffekt…

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