ÖGB: Streiken oder Agitieren?

Im Sommer hat ÖGB-Präsident Hundstorfer angekündigt, der ÖGB werde einen neuen Streikfonds gründen. Dieser solle 250 Millionen Euro umfassen. Allerdings soll er künftig "Agitationsfonds" heißen. Warum? Agitieren gehört eigentlich zum täglichen Handwerk der Gewerkschaft, sollte also aus dem laufenden Budget bezahlt werden. Ein Streikfonds hat u.a. die Aufgabe, bei Streiks für die Bezahlung von Streikgeldern - also dem Lohnausfall der Streikenden - eingesetzt zu werden. Wird das Geld fürs Agitieren ausgegeben, ist fürs Streiken dann nichts mehr da. Das passt zwar vielleicht ins Konzept der ÖGB-Führung. Widerspricht aber dem u.a. in der Mitgliederbefragung geäußerten Wunsch der Mitglieder nach einem kämpferischeren ÖGB.

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