Vorwärts 280 - September 2019

PDF: 

Artikel in dieser Ausgabe:

09.09.2019

Der im Oktober 2018 veröffentlichte IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) schärfte das Bewusstsein für das, was bereits bekannt war: Die globale Erwärmung hat ein gefährliches Niveau erreicht. Die Zukunft der Menschheit in der Art und Weise, wie wir sie kennen, ist in Gefahr. Der berühmte Satz von Rosa Luxemburg, dass wir entweder mit "Sozialismus oder Barbarei" konfrontiert sind, bekommt eine neue Bedeutung.

09.09.2019

Es ist Herbst, Schulen und Universitäten gehen wieder los. Und es ist Wahlkampf. Also äußern sich die Parteien mal wieder zur Bildung. Schließlich geht es um „die Zukunft“ und „die Bildung“. Damit kann man leicht Punkte machen. Vorne mit dabei: Die Industriellenvereinigung (IV), die sogar ein eigenes „Wahlprogramm“ aufgestellt hat - also ihre Wunschliste an die kommende Bundesregierung. Sie will verstärkte „Vermittlung von Wirtschaftsthemen“ und mehr direkten Einfluss von Unternehmen auf die Inhalte.

09.09.2019

Rund 100 Unternehmen sind für über 70% des industriellen CO2 Outputs der letzten 30 Jahre verantwortlich. Darunter die österreichische OMV. Eine Studie macht deutlich, dass selbst, wenn wir uns alle super klima-freundlich verhalten, der Klimawandel nicht in den Griff zu kriegen ist. Gleichzeitig machen sich Millionen Menschen stark fürs Klima. Sozialist*innen auf der ganzen Welt sind Teil dieser Bewegung. Es ist unsere Welt, unsere Zukunft – und unser Kampf. Zurück zur OMV: Sie ist nicht nur verantwortlich für CO2 Emissionen, sondern packelt auch mit Diktaturen.

09.09.2019

Wer im Rahmen kapitalistischer Logik denkt, kommt rasch auf die Idee, die Wirkungsweise des Kapitalismus zu nutzen, um diesen zum ökologischeren Handeln zu motivieren. Dazu gehören Konzepte wie Emissionshandel und Ökosteuern. Das Problem: im Kapitalismus funktioniert das nicht! Der Emissionshandel ist als das marktwirtschaftliche Instrument zur Reduzierung von Treibhausgasen angepriesen worden.

09.09.2019

Ein Sommerloch gibt es auch im Jahr 2019 für den Klimawandel nicht, außer eventuell jenem, das aufgrund der Brände in den Wäldern der Arktis und in Sibirien zurückbleibt. Doch neben den fatalen ökologischen Folgen des steten Temperaturanstiegs der letzten Jahre wird auch die soziale Frage immer brennender:

09.09.2019

Müll trennen, Mehrwegflaschen verwenden, viel zu Fuß gehen, mit Öffis oder dem Rad fahren, auf Fleisch verzichten, Strom sparen und vieles mehr: Nichts ist falsch daran, sich zu bemühen, einen sorgsamen Umgang mit anderen und der Natur zu haben. Aber es muss uns dabei immer klar sein, dass die Veränderung unseres individuellen Verhaltens bestenfalls der berühmte Tropfen auf den immer heißer werdenden Stein ist. Wir brauchen Lösungen auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene.

09.09.2019

2015 haben 196 Staaten in den "Pariser Klimaverträgen" beschlossen, Maßnahmen zu setzen, um die Erderwärmung bei ca. 1,5° Celsius halten zu können. Aktuelle Erkenntnisse der Polarforschung deuten darauf hin, dass selbst damit der langfristige Totalverlust des Grönland-Eises nicht gesichert sein dürfte. Nichtsdestotrotz: Um innerhalb einer solchen "+2°C-Welt" bleiben zu können, müsste der fossile CO2-Ausstoß sofort und nicht erst "in der Zukunft" massiv zurückgefahren werden.

Seiten