Wien: Protest gegen FSW

Michael Gehmacher, Betriebsrat beim Samariterbund - WSD und ehemaliger Beschäftigter im "Haus Erdberg"

Am 29. Juli fand vor der Zentrale des Fond Soziales Wien (FSW) eine Protestkundgebung statt. Anlass für die erneuten Proteste von Bewohner*innen und Beschäftigten waren u.a. das Auslaufen des "Winterpakets" und die Schließung des Flüchtlingsheims "Haus Erdberg". Seit März 2021 gibt es Proteste (bis hin zu Streiks) im Wiener Wohnungslosen- und Flüchtlingsbereich. Einzelne Bewohner*innen und Beschäftigte, die kämpferischen Basisinitiativen "Sommerpaket" und "Sozial, aber nicht blöd", und der Betriebsrat von Samariterbund-WSD sind wichtige Träger*innen dieser Bewegung. Mit dabei auch Mitglieder der SLP, mit Transparent, Flyern und unserer Streikbroschüre, die wichtige Vorschläge zum praktischen Kämpfen liefert.

Unser Zugang: Wir schlagen die Ausweitung der Proteste auf möglichst viele Kolleg*innen im Sozialbereich und Druck auf die Gewerkschaften vor. Neben Aktionen in Betrieben braucht es die Solidarität der betroffenen Nutzer*innen und möglichst vieler solidarischer Menschen. Es geht darum, soviel Druck im Betrieb und in den Gewerkschaften, auf der Straße und in der Öffentlichkeit aufzubauen, dass Arbeitskämpfe gewonnen und damit z.B. Schließungen verhindert werden können. Die Kundgebung am 29. Juli fand nicht nur vor dem FSW, sondern auch beim Eingang des "Wohnservice-Wien" statt. Irene Mötzl, Betriebsrätin in Wohnservice Wien und langjährige Aktivistin der SLP sprach nicht nur solidarische Grußworte, sondern arbeitet auch aktiv an einem solidarischen Schulterschluss mit den Wohnservice-Kolleg*innen vor Ort. So beteiligte sich eine zweite Wohnservice-Betriebsratskollegin an der Kundgebung, außerdem wurden zeitgleich die Kolleg*innen vom Wohnservice am Arbeitsplatz besucht und über die Anliegen der Kundgebung informiert. Irene Mötzl: "Wir alle brauchen eine kämpferische Bewegung von Beschäftigten, daher war es mir wichtig, dass die Kolleg*innen wissen, worum es geht und die Kundgebung vor ihrer Eingangstür nicht als Belästigung empfinden".

Auch viele Passant*innen zeigten sich solidarisch. Für die SLP bleibt der Aufbau einer kämpferischen Bewegung im Sozialbereich ein zentrales Anliegen, weitere Schritte folgen. 

 

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: