Verschiedenes aus Betrieb und Gewerkschaft

550 Voest-Kündigungen

Der Voestalpine-Konzern will in der Steiermark 550 von 9.100 Beschäftigten kündigen (250 bei Tubulars/Kindberg und bis zu 300 im Luftfahrtbereich/Kapfenberg). Der Vorstandsvorsitzende Eibensteiner redet sich auf unmittelbare Auswirkungen der Corona-Pandemie heraus. Tatsächlich sind es Planlosigkeit und Profitorientierung, die der kapitalistischen Wirtschaft eine derart hohe Krisenanfälligkeit verleihen, insbesondere in klimaschädigenden Branchen wie Öl/Gas und Luftfahrt.

Schockierend wirkt die Orientierungslosigkeit der zuständigen Gewerkschaftsführung. Von der PRO-GE kommt lediglich ein Aufruf zur Verhandlung eines Sozialplans. Man findet sich mit dem Massenrauswurf der Kolleg*innen ab. Der steirische PRO-GE Sekretär hängt noch immer der Illusion an, dass „alle an einem Strang ziehen, Politik und Wirtschaft“. Dass den herrschenden Kreisen in Politik und Wirtschaft die Probleme von Beschäftigten und ihren Familien letztlich egal sind, hat sich offensichtlich noch nicht bis zum Kollegen Holzapfel herumgesprochen. Bevor wir nicht eine kämpferische Gewerkschaftslinie auch gegen die Führung durchsetzen, werden Massenkündigungen neben sozialer Not den Frust unter Beschäftigten und Erwerbsarbeitslosen steigern; gerade auch gegenüber diesen Gewerkschaften!

 

Korrektur

Fehler in der letzten Ausgabe (Artikel zu den Angriffen der Grauen Wölfe). Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) machte uns aufmerksam: Rabiye Aslan von DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine) ist AK-Rätin des GLB und nicht der Fraktion KOMIntern. Wir bedauern den Fehler! SLP und GLB stimmen überein, dass es Aufgabe der gesamten Gewerkschaftsbewegung sein muss, gegen (Neo-)Faschismus solidarisch vorzugehen.

 

 

Unsauber

Die steirische Firma Saubermacher kündigt 38 Kolleg*innen, zum Teil über 55-jährige. Laut APA schrieb ein engagierter Kollege einen Protestbrief: „Geduldig haben alle Mitarbeiter die Kurzarbeit mitgetragen …“ Dann bekam man „am ersten Tag nach der Kurzarbeit das wahre Gesicht zu sehen“. Industrielle Müllentsorgung sollte gesellschaftlich koordiniert & kontrolliert werden – mit Jobsicherheit gerade in der Covid-Krise!

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