USA: Widerstand gegen Jobvernichtung

Der US-Autozulieferer Delphi will 24.000 Arbeitsplätze abbauen und die Löhne der verbleibenden Belegschaft um 60 Prozent senken. Mitte Februar waren Hunderte von Beschäftigten zu einer Protestaktion vor der Delphi-Zentrale in Flint, Michigan erwartet worden. Doch einen Tag vor der geplanten Kundgebung sagten Gewerkschaftsbürokraten von der Automobilgewerkschaft United Auto Workers (UAW) den Protest ab. Als Grund war das winterliche Wetter angegeben worden. Entscheidender als der Schnee war für die Absage jedoch die Sorge der Gewerkschaftsführung, dass der Protest sich radikalisieren könnte und die oppositionellen Kräfte innerhalb und außerhalb der offiziellen gewerkschaftlichen Strukturen Aufwind bekommen könnten. Sogar in der bürgerlichen Presse wurde die Absage bekannt gemacht. Trotz der Absage beteiligten sich 75 Beschäftigte an einer lebendigen Protestaktion. Die meisten von ihnen gehörten zu Soldiers of Solidarity, einer wichtigen Opposition in der UAW, die für einen kämpferischen Kurs gegen die Angriffe der Unternehmer eintritt. Delphi befindet sich in einem Insolvenzverfahren und will dies dazu nutzen, um zwei Drittel der Belegschaft abzubauen. Die Soldiers of Solidarity haben in verschiedenen Bundesstaaten große Versammlung organisiert. Unter den Beschäftigten wird intensiv über Streikmaßnahmen bei Delphi und General Motors diskutiert.

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