tele.ring: Volle Solidarität mit den Beschäftigten! SLP unterstützt Streik.

Geht es nach dem neuen Eigentümer soll tele.ring an den direkten Konkurrenten T-Mobile verkauft werden. Doch die tele.ring Beschäftigten wollen sich gegen die Übernahme wehren. Schließlich steht am Ende einer jeder Fusion oder Übernahme der massive Abbau

Der tele.ring Eigentümer, der US-Telekomkonzern „Western Wireless“ wurde vor kurzem von „Alltel“ übernommen und will sich auf das USA Geschäft konzentrieren. Deswegen sollen alle Auslandsbeteiligungen abgegeben werden. Das betrifft auch tele.ring, die an den direkten Konkurrenten T-Mobile verkauft werden sollen.

Keine faulen Kompromisse! Kampf um jeden Arbeitsplatz!

Die tele.ring Belegschaft hat Recht, wenn sie gegen die Übernahme kämpft. Die Erfahrungen der letzten Jahre sprechen eine deutliche Sprache: Fusionen und Übernahmen werden immer auf dem Rücken der Beschäftigten und schließlich auch der Kunden abgewickelt! Und das obwohl vorher stets das Gelbe vom Ei versprochen worden ist.

Meistens schon nach kurzer Zeit, aber zumindest sofort nach dem Ablauf der „Standort-“ bzw. „Arbeitsplatzgarantie“ (sofern es überhaupt noch eine gibt!) beginnt das Gesülze über notwendige Einsparungen. Abteilungen werden zusammengelegt – oder wie es in der Managersprache heißt: „Synergieeffekte werden genutzt“ – und die Arbeitsplatzvernichtung beginnt. Dabei kann es jede/n treffen, egal ob vormals bei T-Mobile oder tele.ring beschäftigt.

T-Mobile geht es darum, an die knapp über 1 Mio tele.ring Kunden heranzukommen. Und der neue tele.ring Eigentümer „Alltell“, will einen möglichst hohen Verkaufsgewinn erzielen. Die 600 tele.ring Arbeitsplätze spielen bei den Überlegungen beider Konzerne keine Rolle. So gibt es noch nicht einmal eine Beschäftigungsgarantie!

Nur Widerstand der Belegschaft sichert die Arbeitsplätze!

Der Betriebsrat und die Belegschaft haben vollkommen richtig gehandelt! In solchen Fällen ist es das Um und Auf sofort Gegenwehr zu organisieren. Die Führungsetagen der beteiligten Konzerne müssen möglichst schnell erfahren, dass sie mit ihren Plänen auf Widerstand stoßen. Dabei wäre es notwendig, dass sich die Beschäftigten von T-Mobile (auch in ihrem eigenen Interesse) mit den KollegInnen von tele.ring solidarisieren.

Viele Betriebsräte und Beschäftigte wissen aus eigener Erfahrung, dass Verhandlungen mit der Geschäftsleitung alleine ohne begleitende Kampfmaßnahmen (wie etwa ein Streik) nichts oder nur wenig bringen. Die Verhandlungen werden gezielt verschleppt und am Ende steht dann meistens nur noch ein „Sozialplan“ für die bereits gekündigten MitarbeiterInnen. Die Arbeitsplätze werden so aber nicht gerettet. Ein Arbeitskampf gegen die Übernahme ist nicht nur berechtigt, sondern hat auch eine positive Vorbildwirkung auf kommende Fusionen bzw. Übernahmen.

Gewerkschaft gefordert!

Die Organisierung einer breiten Solidarität und eventuell auch die Ausweitung der Kampfmaßnahmen wäre Aufgabe der Gewerkschaft. Stattdessen kündigte GPA Vorsitzender Katzian am Abend des 1. August in der ZIB 2 an, zwischen Management und Betriebsrat vermitteln zu wollen. Die Aufgabe von Gewerkschaften ist es die Interessen der Beschäftigten zu vertreten und das sind Andere als die des Managements oder der Eigentümer!

Nachdem offenbar das tele.ring Management auf die Vermittlung durch die GPA verzichtet hat, hofft die Gewerkschaftsführung nun auf das EU Kartellgericht und den „Telekomregulator“ (GPA Stellungnahme v. 2. August). Aber auch das wird nicht reichen, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Übernahme zu verhindern. Nur der Kampf der Beschäftigten vor Ort kann das erreichen, nicht das Hoffen auf irgendeine abstrakte Bürokratie!

Megafusionen nutzen nur dem großen Geld!

Die geplante Übernahme von tele.ring durch T-Mobile ist kein Einzelfall. Vodafone schluckte Mannesmann, Tele 2 die UTA und Daimler ging mit Chrysler zusammen um nur wenige zu nennen. Der Grund dafür liegt in der Zuspitzung der Weltwirtschaft. Kleinere Unternehmen können am Markt gegen die Megakonzerne nicht mehr bestehen und werden von ihnen geschluckt oder schließen sich zu immer größeren Einheiten zusammen. Diese Monopolbildung geht ganz klar auf Kosten der Beschäftigten. Sie sind es, die die Dividenden der Aktionäre dieser Konzerne erarbeiten und bezahlten!

Die Sozialistische LinksPartei (SLP) kämpft gegen die Profitlogik und Monopolisierung und für eine demokratisch, sozial geplante Wirtschaft im Interesse der Konsumenten und Beschäftigten. Die SLP ist eine sozialistische Alternative zu den etablierten Parteien und kämpft gegen Arbeitsplatz- und Sozialabbau, Rassismus und für eine gerechtere, demokratische Gesellschaft.

Links:

http://www.specklos.at/

Offizielle Protestsite des tele.ring Betriebsrates

http://no-t-mobile.zvf.dk/ (zwischenzeitlich offline)

Noch zu sehen via Google-Cache: http://66.102.9.104/search?q=cache:tO0GwNX8DqAJ:no-t-mobile.zvf.dk/+&hl=de

Unabhängige Website der Belegschaft

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