Stronach ist einer von denen

Von allen hofiert drängt Stronach in die Politik. Sein „Protest“ ist den Herrschenden durchaus willkommen!
Tilman M. Ruster

Frank Stronach wird mensch nicht los: Plakate, Inserate, im TV - überall ist er präsent. Dank eingekaufter Abgeordneter kann er recht einfach kandidieren, zusammen mit einer Bande von schmierigen Gestalten.

Unglaublich, dass sich ausgerechnet ein überzeugter wirtschaftsliberaler Milliardär als „einer von uns“ ausgeben kann und damit Erfolg hat. Dass er als Geschäftsmann vermutlich mehr Macht ausübt als manches Regierungsmitglied hindert verzweifelte WählerInnen in Ermangelung von Alternativen nicht daran, ihn als „Anti-Establishment“ wahrzunehmen. Das Team-Stronach gilt als Protestpartei und Frank gibt viel Geld aus um das auch so zu lassen.

In seinem Kerngebiet, der Wirtschaftpolitik, unterscheidet sich Stronach inhaltlich kaum von den etablierten Parteien. Geschickt verknüpft er aber z.B. die Wut der Menschen auf Banken mit einer neoliberalen Forderung wie der Flattax, und behauptet, dass diese Steuergerechtigkeit bringen würde.

Wir brauchen eine echte Protestpartei! Höchste Zeit, dass sich Menschen zusammentun um von links gegen die Krise zu kämpfen. Eine starke Bewegung, die Forderungen wie den Ausbau von Bildung, Gesundheit und Sozialem aus den Profiten der Unternehmen glaubhaft vertritt würde Stronachs teures Protestimage zunichte machen.

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