Sinnlose Spenden

Familie Habsburg und das liebe Geld
Ali Kropf

Nun mag man sich die Frage stellen was die monarchistische Paneuropa-Bewegung und die EU-Kandidatur des „Kaiserenkels“ mit einer „Kinderhilfsorganisation“ zu tun haben? Auf den ersten Blick sicherlich nicht allzuviel. Auch ist es nichts ungewöhnliches, daß sich Politiker in Wahlkampfzeiten gerne in die Nähe karitativer Organisationen rücken, um ihr „menschliches“ Antlitz in den Vordergrund zu stellen. Der Unterschied ist nur, daß sich der „Kaiserenkel“ nicht nur in die Nähe der „Kinderhilfsorganisation“ World-Vision gestellt hat, sondern sich auch gleich einen Teil seines EU-Wahlkampfes von World-Vision hat bezahlen lassen. So spendeten viele Menschen im Glauben daran, armen Kindern zu helfen und halfen aber doch nur „verwaisten“ Monarchen ohne Herrschaftsgebiet. Wäre es da nicht gescheiter gewesen, gleich eine eigene Hilfsorganisation zu gründen, wie „K. u. K.“ - was soviel heißt wie: Kuchen für Karli.
 Also stellt sich vielmehr die Frage, warum Karl Habsburg für seinen Wahlkampf Spendengelder, das für notleidende Kinder bestimmt war,  bekommen hat. Da werden natürlich sofort Erinnerung wach, als der ÖVP-Mandatar Karl Habsburg glaubte sein „Kinderspielzeug“ - sprich wertvollen Schmuck - an der österreichischen Grenze nicht verzollen zu müssen. Das läßt letztendlich den Schluß zu, daß der „Kaiserenkel“ entweder knapp bei Kasse oder nicht gerade der „hellste“ ist. Aber gerade diese Vermutungen beweisen wiederum, in welch nahem Verhältnis Karl Habsburg zu seinen Vorfahren steht, auf die sich rechts-konservative Kreise so gerne berufen. Nämlich zu „historsichen“ Größen wie „Ferdinand dem Gütigen“ und „Friedrich mit der leeren Tasche“.
Die SOV braucht sich nicht hinter dubiosen Hilfsorganisationen zu verstecken. Ganz im Gegenteil, wir sagen klipp und klar, wofür wir die Spenden unserer SympathisantInnen verwenden - um unser Konzept  „Sozialismus und Solidarität“ zu verteidigen und auch weiterhin „konkurrenz- und wettbewerbsfähig“ gegenüber den Angriffen der Regierung und Unternehmer zu bleiben.

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