SchülerInnen gegen Garagenterror: Oben bleiben! (das Motto der S21 Proteste)

Das Bauunternehmen STPM plant mit Unterstützung der Stadt Wien den Bau einer Tiefgarage unter dem Gymnasium Geblergasse im 17. Bezirk. Befürwortet wird dieses Projekt, das u.a. mit 5,6 Mio. Steuergeldern finanziert wird, von SPÖ, FPÖ und ÖVP. Vorwärts führte ein Gespräch mit Yanna Ndiaye, Schülerin des GRG17 und Organisatorin von SchülerInnenprotesten.

Was bedeutet der Bau der Tiefgarage für Euch?

Der Plan der Baufirma ist es, die Tiefgarage direkt unter die Schule zu bauen. Das bedeutet, dass der Schulhof inklusive Sportplatz (Volleyballplatz,Fußballplatz, Basketballplatz und Laufstrecke) und die erst letztes Jahr sanierten Turnhallen wieder unbenützbar wären. Wir könnten nicht mehr in den Pausenhof und müssten sogar im Sommer in den Pausen in der Schule bleiben. Zusätzlich würde das viel Fahrzeit zu alternativen Turnhallen bedeuten. Für die geplante Bauzeit von zwei Jahren – plus einem Jahr Sanierung – würde das für SchülerInnen, LehrerInnen und das Personal extremen Lärm und Staub bedeuten. Alleine im 17. Bezirk gibt es schon jetzt fünf Tiefgaragen, die nicht mal sonderlich überfüllt sind.Weitere sind in Planung. Weshalb eine weitere Tiefgarage notwendig ist, ist niemandem klar.

Was sagen die Bezirksparteien?

Die meinen offensichtlich, die SchülerInnen sollen sich doch freuen, da doch sowieso neue Bäume gepflanzt werden, sobald die Garage fertig sei und einen neuen Sportplatz hätten sie dann auch noch. Den Grünen im Bezirk glaub ich zwar, dass sie gegen Tiefgaragen sind. Aber sie haben schon mal gemeint, wir sollen nicht sauer sein, wenn es nicht klappt, weil sie ja in einer Koalition mit der SPÖ sind, die wie schon erwähnt für den Garagenbau sind. Mit dem Geld könnte mensch etwas sinnvolleres machen, wie z.B. den öffentlichen Verkehr ausbauen und die Ticketpreise senken, wie es die Grünen noch vor der Wahl versprochen haben. Nach der Wahl sieht es anders aus, die Ticketpreise sollen steigen! Aber da reden sich die Grünen dann wieder darauf aus, mensch müsse eben Kompromisse machen...

Was ist bisher geschehen?

Als die Schule von dem Bauplan erfuhr, bildete sich die BürgerInneninitiative „Rettet den Schulhof des GRG17“, die mehrere Demonstrationen und Kundgebungen veranstaltet hat, die manchmal sogar von bis zu 200 TeilnehmerInnen besucht wurden. Die Gründung der BI „Rettet den Schulhof des GRG17“ war ein erster Schritt, der gezeigt hat, dass weder die SchülerInnen und deren Eltern, noch die LehrerInnen und das Personal die geplante Tiefgarage wollen! Auch die LandesschülerInnenvertretung LSV ist gegen die Garage.

Bei der letzten Sitzung des Bezirksrates am 15. Mai haben wir eine Lärmdemo organisiert. Wir wollten ihnen zeigen, wie es ist, bei Lärm zu arbeiten. Da waren eine Menge SchülerInnen und auch LehrerInnen da – die PolitikerInnen wollten aber nicht mit uns reden. Und wir haben eine SchülerInneninitiative gegründet, die von nun an zusammen mit der BI gegen den vollkommen undemokratisch entschiedenen Bau der Tiefgarage kämpfen wird! Wir sind nie gefragt worden! Eine Mitschülerin hat sogar gemeint: „Wenn nötig, werden wir uns auch an die Bäume ketten, um den Bau dieser Garage zu verhindern“

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