Rumänien: Kampf für LGBTQ+-Rechte

Jan Wottawa

Der weltweite Kampf für queere Menschen ist nicht leicht. Doch auch in besonders konservativen Ländern wird nicht aufgegeben.

Unsere Arbeit in Rumänien zeigt, was “Pride geht nur politisch” wirklich bedeutet: Dass sich für tatsächliche, materielle Forderungen eingesetzt wird. Der Aufbau von Heimen für queere Personen, die ihre Wohnung verloren haben. Die Unterstützung von Krankenpflegepersonal bei Protesten für bessere Arbeitsbedingungen, um gemeinsam gegen diskriminierende Gesetze vorzugehen.

Aktivist*innen der ISA in Rumänien waren auf der Pride in Cluj die einzige Organisation, die den kämpferischen Charakter von Stonewall aufgebracht hat. Zwischen netten, aber unpolitischen “Love is Love”-Schildern und Regenbogen-Emojis stellte sie als einzige handfeste Forderungen. Guter, allumfassender Sexualkundeunterricht ab dem Kindesalter, kostenlose Therapieplätze für alle und das Recht auf das Leben im eigenen Land sind wichtige Themen für queere Menschen, welche nur von uns auf der Parade aufgebracht wurden.

Doch der wichtigste Punkt ist vermutlich der gegen Kapitalismus und die momentanen Machtstrukturen. Konzerne wie “MozaiQ” die sich pinkwashen (vorgeben fortschrittlich zu sein), aber gleichzeitig Putins brutales und LGBTQIA+-feindliches Regime öffentlich unterstützen, werden ebenfalls aktiv von unseren Genoss*innen verurteilt. Das ist auch notwendig. um zu zeigen, dass große Firmen nicht das Wohlergehen der Menschen im Sinne haben, auch wenn es zwischen den rechten Medien und der konservativen Kirche auf den ersten Moment so scheinen mag.

Befreiung von LGBTQ+-Personen ist nur in einem anderen System möglich. Deswegen fordern die ISA-Aktivist*innen in Rumänien: “Die Reichen müssen zahlen! Nicht die Arbeiter*innen! Gegen Krieg und für das Ende der Unterdrückung und die Umsetzung aller Forderungen. Die Kapitalist*innen, die Politik und die Kirche hat mehr als genug Geld um die Probleme zu lösen, die sie selbst verursacht haben. Ihr gehorteter Reichtum sollte verwendet werden, um Menschen, die von Krieg, Homophobie oder jeder anderen Unterdrückung betroffen sind zu helfen!”

 

ISA in Rumänien auf Instagram: https://www.instagram.com/grupul_isa_in_romania

 

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