Rote Seitenblicke: Niki Lauda

Peter Hauer

Niki Lauda, der Sohn eines Industriellen und wiederholt Besitzer von Airlines, macht wieder Schlagzeilen. Diesmal weil er sich seine ehemalige, wieder in Konkurs gegangene Airline zurückkauft. Ein Unternehmen, bei dem die Beschäftigten, wie üblich in der Luftfahrt, sehr weit unten auf der Prioritätenliste stehen. Eine Verbesserung ist auch unter einem Unternehmenschef Lauda nicht zu erwarten. „Jahrelang haben wir als moderne Sklaven über eine Leiharbeitsfirma für Niki geschuftet“, berichtet ein Beschäftigter – die Mehrheit war gegen den Zuschlag für Lauda. Dieser hat beim Wahlkampf Sebastian Kurz unterstützt. Ihm imponiere die Umkrempelung der ÖVP und wie Kurz da „hineingefahren“ sei. Laudas Umgang mit seiner Belegschaft entspringt dem gleichen Neoliberalismus. Balkanroute schließen und Pufferzonen, damit die Geflüchteten es gar nicht nach Europa schaffen, findet er dann auch gut. Rassismus ist für Lauda kein Fremdwort. Im Duell Vettel gegen Kubika bezeichnete er den Polen Kubika 2010 als Polacken. Und erklärte im Anschluss es „auf eine nette Art gemeint (zu) haben“. Auch Sexismus „passiert“ ihm immer wieder. Wie sehr konnte man Anfang 2018 lesen. In der F1 werden die Grid-Girls abgeschafft. Die Begründung ist, dass ein solches Frauenbild nicht mehr mit modernen Werten vereinbar ist. Das sieht Lauda anders und zwar, dass es eine „Entscheidung gegen die Frauen“ wäre, es wäre ja „Tradition“. Aus einer solchen heraus gehöre auch eine „schwule Tanz-Nummer“ im ORF gestoppt. Flieg doch auf und davon!

 

 

 

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