Rechter Rand: Homophobie der Rechten

In der Nacht auf den 17.5. wurden in Salzburg sechs Regenbogenfahnen von der Staatsbrücke gerissen. Vermutet wird ein Zusammenhang zu den in letzter Zeit zahlreichen Vandalismus-Aktionen einer faschistischen Gruppe in Salzburg (z.B. Zerstörung eines NS-Euthanasie-Mahnmals). Abgesehen von ideologischen Querschüssen („spartanische Kriegerliebe“, Michael Kühnen) war und ist die Nazi-Szene extrem homophob. Faschistische Ideologie braucht die „heilige Familie“. Eine starke Vaterfigur als „Führer“, eine devote Ehefrau, die nicht mehr ist als „Mutter“ und Kinder, die lernen, Autoritäten ungefragt zu gehorchen. Die Familie ist die Keimzelle einer autoritären Gesellschaft. Personen, deren Beziehungsformen nicht in dieses Schema passen, „gefährden“ das und werden als „Schädlinge“ gesehen. Diese Ansicht teilen Nazis mit christlichen Fundis und AbtreibungsgegnerInnen, was immer wieder zu Kollaborationen führt. So marschierten in Frankreich Rechtsextreme und reaktionäre Kirchenkreise Schulter an Schulter gegen die Gleichstellung Homosexueller. In Russland erlässt der Staat auf Druck der Kirche homophobe Gesetze. Davon bestärkt, machen FaschistInnen brutale Jagd auf LGBTQI-Personen. Und hier? Beinahe-EU-Kandidat Mölzer veröffentlicht in seiner Zeitung immer wieder homophobe Artikel. Strache unterstützte die homophoben Äußerungen von Alf Poier über Conchita Wurst. Er ist gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle und sieht nur eine Familie, die Kinder produziert, als vollwertig und unterstützenswert an.

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