Krise trifft den Wohnungsmarkt

Banken versuchen Krise abzuwälzen
Michael Gehmacher

Auch am Wohnungsmarkt kommt es durch die Krise zu massiven Verschlechterungen. Vor allem private "Häuselbauer" und kleinere Gemeinden kommen unter Druck. In Österreich ist die Finanzierung von kleineren Bauprojekten über sog. "Fremdwährungskredite" weiter verbreitet als international üblich. Bei einem Fremdwährungskredit nimmt eine Gemeinde, ein Bauträger oder ein privater Haushalt einen Kredit in fremder Währung  auf und zahlt die Summe in dieser Währung zurück.   
Allerdings nicht Schritt für Schritt, sondern vorerst nur die Zinsen. Am Ende der Laufzeit wird dann die Summe mit einem Schlag fällig.    
Bei "kleinen" Privaten dient die Immobilie - also die eigenen vier Wände - für die Bank als Sicherheit, bei finanziell potenteren Anlegern z.B. Aktienpakete. Die Finanzkrise bringt den "Fremdwährungskredit" nun doppelt unter Druck.  Einerseits haben die "Sicherheiten" - v.a. Aktienpakete, aber langfristig wohl auch Immobilien - massiv an Wert verloren oder sind wertlos geworden.   Andererseits wird durch einen Wertverlust des Euro gegenüber der Kreditwährung (etwa dem Schweizer Franken) der zu zahlende Endbetrag  wesentlich höher.  Das heißt mehr  Geld ist nötig um den Kredit zurück zu zahlen. Die Lebensplanung von hundertausenden Menschen hat sich somit quasi über Nacht verschlechtert.   
Gerade von privaten KreditnehmerInnen werden zusätzliche Versicherungen - also eine höhere Dauerbelastung - verlangt. In anderen Fällen werden Zwangsumwechslungen probiert oder Kredite fällig gestellt. Für private "Häuselbauer" kann so der klassische Traum vom Einfamilienhaus im Bankrott enden. Bezeichnend ist demgegenüber, dass "Bankenrettungspaket" der Bundesregierung an keinerlei Bedingungen geknüpft, wie die Banken mit solchen KreditnehmerInnen um zu gehen haben. Banken können also das Geld der Regierung nehmen und gleichzeitig Menschen in den Privatkonkurs treiben. Für die SLP ist klar: Wohnen darf nicht zur Armutsfalle werden. Gerade im ländlichen Bereich gab bisher es oft keine Alternative zu Hausbau. Menschen die Kredite genommen haben um einen normalen Wohnbedarf (keine Luxushäuser) abzudecken müssen angemessen entschuldet werden. Die Bauträger sollen in nicht profitorientierten Wohnbaugenossenschaften zusammengeführt werden. Durch die Übernahme der Banken durch die öffentliche Hand soll diesen das notwendige Geld zu Verfügung gestellt werden. Bei den neuen Bauträgern und Genossenschaften darf es keine Bereicherung auf Kosten der Mitglieder geben. Sie müssen demokratisch kontrolliert und unter Aufsicht der Beschäftigen und der MieterInnen gestellt sein. Das Einkommen der FunktionärInnen muss sich an einem durchschnittlichen Angestelltengehalt orientieren.