Kindergarten im Widerstand

Younion-Demo der Kindergärten und Horte: Führung schreit nach Liebe, Basis ist streikbereit
Oliver Giel

Am 21. März rief die Gewerkschaft younion unter #wirbelmachen österreichweit zu Kundgebungen auf – es ging um die unerträglichen Arbeitsbedingungen in Kleinkindergruppen, Kindergärten und Horten. SLP-Aktivist*innen nahmen an den Kundgebungen in Wien, Linz und Salzburg teil. Alle Protesten waren kleiner als im Herbst 2021, in Linz und Salzburg sehr klein, in Wien spürte man die Enttäuschung darüber, dass schon wieder getrennt von den Kolleg*innen in den privaten Kindergärten protestiert wurde.

In den Reden wurden zwar die allen Teilnehmenden bekannten Probleme aufgezählt, auch dass man „den Druck erhöhen“ werde, aber die Strategie beschränkt sich dabei auf weitere Kundgebungen dieser Art. „Streik“ als einer der nächsten Schritte wurde nicht einmal angedeutet.

Im Gegensatz dazu reagierten viele Teilnehmer*innen positiv auf die Schlagzeile der VORWÄRTS „Wir sind streikbereit“, nahmen die Forderung nach einem Streik auf bzw. sprachen sie offensiv selbst an. So gut wie alle reagierten positiv auf die Forderung nach einem gemeinsamen Streik der Elementarpädagogik. Und die bisherige Strategie von Gewerkschaftsführung und FSG-dominierten Personalvertretungen kam ihnen mehr als nicht angemessen vor. Dutzende Unterschriften, die die Gewerkschaft zu einem gemeinsamen Streiktag der Beschäftigten im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich aufrufen, sind Ausdruck davon – und stehen im Widerspruch zur bremsenden Haltung der Gewerkschaftsführung.

 

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