Kapitalismus führt zu Katastrophe

Verwüstung, Zerstörung, massenhaft Tote: War der Taifun eine unvermeidliche Naturkatastrophe?
Laura Rafetseder

Bereits vor Eintreffen des Sturms auf den Philippinen war klar, wann der Taifun welche Inseln treffen würde. Doch viele Menschen wurden nicht gewarnt oder hatten keine Schutzräume. In scharfem Kontrast zur Hilfsbereitschaft einfacher Menschen stand die Knausrigkeit der KapitalistInnen. Auch wenn Erdbeben und Tsunamis nicht vom Kapitalismus verursacht werden: Er macht sie zur vermeidbaren Katastrophe. Weil Frühwarnsysteme nicht eingesetzt werden, weil in armen Gegenden die Bausubstanz schlechter ist, weil zuerst den Wohlhabenden geholfen wird, weil Hilfe nicht bei den Notleidenden ankommt. Bei Katrina 2005 wurden die Massen im Superdome dürftig notversorgt, während im noblen Hyatt Hotel die Reichen untergebracht, bekocht und als erste evakuiert wurden. 2004 hat die Sri Lankesische Regierung Lieferungen wochenlang aufgehalten und dann an ihre Klientel verteilt.

Bei der jüngsten Klimakonferenz setzten Staaten ihre Klimaziele sogar herab. Laut KlimaforscherInnen verursacht der Klimawandel eine Zunahme von Wetterextremen (Stürme, Dürren). In der Krise versuchen Staaten, ihre eigene Wirtschaft zu schützen, um Profite zu sichern. Es ist eine Illusion zu hoffen, dass sie eine gemeinsame Lösung finden. Die einzige Möglichkeit, den Klimawandel zu verlangsamen, ist es, den Kapitalismus sofort abzuschaffen und durch eine international demokratisch geplante Wirtschaft zu ersetzen. Die Zeit drängt – und es stehen Menschenleben auf dem Spiel!

Erscheint in Zeitungsausgabe: