Gesundheit statt Profit - Unsere Forderungen

SLP-Forderungen zur Corona-Krise

1. Tests & Schutz für Alle: Südkorea testet 10.000 Personen pro Tag!

Umstellung der Produktion auf die Herstellung von Corona-Tests, Masken, Schutzbekleidung und medizinischen Geräten sowie Anstellung und Schulung von zusätzlichem Personal. Dafür braucht es die Übernahme der Chemie- und Pharmaindustrie durch die öffentliche Hand und die demokratische Planung unter Einbeziehung von Beschäftigten und Gewerkschaften und Staat, um rasch das Nötigste zu haben, ohne dass sich Unternehmen daran bereichern!

2. Held*innen verdienen Schutz und deutlich mehr Bezahlung!

Wer wirklich notwendige Arbeit macht – im Gesundheitswesen (Pflege, Reinigungskräfte, Zivis…), in Supermärkten, in der Infrastruktur - braucht jetzt eine massive Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie eine Verdoppelung der Schmutz- und Erschwerniszulage. Außerdem fordern wir eine Woche extra Urlaub sobald wie möglich pro Corona-Monat, um die extra Arbeitsbelastung irgendwie auszugleichen. Zusätzlich sind in diesen Bereichen Unternehmen zu verpflichten, jetzt und auf Dauer ihr Personal um 10% sofort aufzustocken und um weitere 10% nach Ende der Corona Maßnahmen.

Planung und Organisierung von Produktion und Verteilung muss demokratisch ablaufen:. Entscheidung durch Gesellschaft und Belegschaften, ob, wie und zu welchen Bedingungen (Gesundheitsschutz) gearbeitet werden soll. Wir unterstützen Initiativen wie “Sozial aber nicht blöd” und “Gleicher Lohn für Gleiche Arbeit”, die schon lange für mehr Geld und mehr Personal kämpfen.

3. Unser Job, unser Lohn, unsere Gesundheit: Kompromisslos verteidigen!

Schluss mit Entlassungen! Nein zu Lohnkürzungen! Aussetzen der Mietenzahlung fürs Wohnen! Keine Delogierungen, kein Abstellen von Strom & Gas! Unbefristetes Arbeitslosengeld in Höhe des Letztbezuges! Die Gewerkschaft muss die Rechte von Arbeiter*innen verteidigen, statt einen „nationalen Schulterschluss“ mit den Unternehmen zu Lasten der Beschäftigten einzugehen! Wir erwirtschaften den Reichtum und die Kapitalist*innen haben ihn sich bisher genommen: Dort ist das Geld zu Rettung von Jobs, Einkommen und Gesundheitswesen!

4. Gesundheitswesen ausfinanzieren statt Profite maximieren!

Corona ist besonders gefährlich, weil das Gesundheitssystem kaputtgespart wurde. Nachhaltige Milliardeninvestitionen für alle nötigen Maßnahmen, wie mehr und besser bezahltes Personal, zusätzliche Stationen, Intensivbetten etc.. Privatkliniken ins öffentliche Gesundheitswesen überführen und demokratische Planung des Einsatzes der Ressourcen. Rettet die Gesundheit, nicht die Profite der Großkonzerne!

5. Was auf der Straße gilt, muss auch im Betrieb gelten!

Betriebe schließen, wo keine absolut notwendige Arbeit wie Pflege, Infrastruktur oder Lebensmittelhandel stattfindet! Beschäftigte, die Kinder oder Angehörige betreuen müssen, sollen zuhause bleiben. Für alle gilt: Bei voller Bezahlung und unbefristeter Jobgarantie ohne Verlust von Urlaub, Pflegefreistellung oder Zeitkonten. Die Gewerkschaft muss die Beschäftigten dabei unterstützen, dieses Menschenrecht sofort umzusetzen.

6. Frauen: Geld und Rechte statt Schulterklopfen!

Frauen leisten den Großteil der Arbeit in Pflege und Handel, beim Zuhause-Lernen, Kinderbetreuung und der zusätzlichen Hausarbeit - oft noch “neben” dem Home-Office. Statt Schulterklopfen braucht es ordentliche Bezahlung sowie für Kinder- oder Angehörigenbetreuung sofortige Freistellung bei voller Bezahlung vom Job und ein Verbot von Kündigungen.

Die angespannte Situation führt darüberhinaus zu mehr häuslicher Gewalt. Wir fordern eine massive Infokampagne mit Flugblättern in jedem Supermarkt, Fernsehansagen… über Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Frauen und mehr Geld für entsprechende Einrichtungen. Die Kapazitäten von Frauenhäusern und Notrufnummern müssen aufgestockt werden und allgemein betreuter, sicherer und geheimer Wohnraum geschaffen werden.

7. Asyl: Abschiebestopp und Auflösung der Lager und Aufnahme der Geflüchteten in Europa!

Die untragbare Situation nicht nur an der griechisch-türkischen Grenze in Lagern wie Moria muss beendet werden! Wir fordern die Auflösung der Lager und Aufteilung der Geflüchteten auf Wohnungen und nötigenfalls auch leer stehende Hotels in Europa. In Österreich stehen Kapazitäten leer, Einrichtungen für Geflüchtete werden geschlossen und die dort Beschäftigten verlieren ihre Jobs. Auch Enteignung von leerstehendem Wohnraum dafür und überhaupt für Menschen mit Bedarf ist völlig angemessen.

Geflüchtete, die bereits hier sind, dürfen nicht abgeschoben werden, zumal ihnen derzeit die Mittel, sich dagegen zu wehren, verwehrt bleiben. Die Kosten sollen von Konzernen wie Glock, OMV&Co getragen werden, die starken Anteil an dem Elend in den Herkunftsländern tragen und außerdem trotz Corona weiter produzieren lassen!

8. Demokratische Rechte verteidigen!

Unternehmen und Regierung missbrauchen die Corona-Krise zum Abbau von Jobs und Angriff auf die Rechte von Arbeiter*innen. Grundlegende demokratische Rechte werden abgebaut, Polizeirechte ausgebaut - das öffnet der Willkür Tür und Tor. Wir fordern die Rücknahme aller Verschlechterungen für Arbeitnehmer*innen und verteidigen das Recht auf Proteste und Streiks – die Arbeiter*innen sind vernünftiger als die Unternehmer*innen, die sie zum Arbeiten zwingen wollen und finden auch Corona-sichere Protest- und Arbeitskampfformen! 

9. Für Reichensteuer und gegen Kapitalismus!

Sondersteuer für Superreiche, Großkonzerne und Banken als erster Schritt zur Finanzierung aller notwendigen Maßnahmen. Doch die Krise zeigt auch, welche Jobs wirklich wichtig sind und dass genug Geld da ist. Die Krise zeigt, dass wir ein gänzlich anderes Wirtschaftssystem als den Kapitalismus brauchen. Wenn Forschung, Betriebe, Gesundheitswesen, Infrastruktur und Banken in öffentlicher Hand sind und demokratisch entlang der Bedürfnisse der Menschen und nicht der Profite organisiert und geplant werden, dann kann eine Krise wie Corona gemeistert werden!

Jetzt aktiv werden!

Die Corona-Krise macht Angst, auch weil sie in eine tiefe Wirtschaftskrise übergeht. Wir können und wollen die Kosten dafür nicht zahlen und arbeiten international für die

gesundheitlichen, sozialen und demokratischen Rechte der Arbeiter*innenklasse. Werde mit uns aktiv - es ist aktuell schwieriger, aber dennoch sicher möglich. Schreib uns und komm zu unseren online-Treffen!