Frisch gekämpft: Streik an Universitäten in Großbrinannien

Thomas Hauer

Am 22.2. führte die Universitäts- und College-Gewerkschaft UCU tausende Angestellte in 65 Universitäten in Britannien in den größten Unistreik des Landes. Grund ist eine geplante Pensionsreform, die die Pensionen an die Launen des Aktienmarkts ketten soll. Obwohl die Reform aktuell nur fix angestellte Unibeschäftigte betrifft, gibt es starke Beteiligung und Solidarität von ProfessorInnen, LektorInnen und Studierenden. Der Streik wird nicht stillschweigend abgesessen - sondern mit Kundgebungen und Demos auf die Straße gebracht. An den zahlreichen Streikposten, bei denen auch AktivistInnen der Socialist Party (Schwesterorganisation der SLP) aktiv sind, gibt es alternative Lehrveranstaltungen, wo z.B. die Antiterrorgesetze behandelt werden und wie damit repressive Politik umgesetzt wird. Der Protest richtet sich längst nicht mehr nur gegen die Reform, sondern gegen die gesamte Kürzungspolitik im Bildungsbereich seit den 1990ern. Die ist verantwortlich für sinkende Reallöhne, steigende Studiengebühren und immer mehr unsichere Arbeitsverträge, die etwa die Hälfte der Uniangestellten betreffen. Die Studiengebühren machen die breite Solidarität noch beeindruckender, da die Studierenden mit ihrer Unterstützung für den Streik auch finanzielle Einbußen haben. Kurz vor Redaktionsschluss wurde ein fauler Kompromiss zwischen Gewerkschaftsführung und Arbeitgebern abgelehnt – durch Urabstimmungen, Demos und sogar Besetzungen der Verhandlungsräume. Der Kampf geht also weiter. 

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