Der rechte Rand: Angriffe auf Gewerkschaften

Seraphina Reisinger

Social Media Bild in Solidarität
mit italienischer Gewerkschaft

„Die GPA hat weder etwas zu verlangen und schon gar nichts zu fordern. Sie sollen aus dem täglichen Wirtschaftsleben endlich verschwinden und jene die Krise bewältigen lassen, die davon etwas verstehen, nämlich den (sic!) Unternehmen mit ihren Mitarbeitern.“ Das schrieb Fritz Amann vom Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 2009. Aber nicht nur 2009 und nicht nur in Österreich gehen Rechte gegen Gewerkschaften vor. 2021 gab es u.a. Angriffe auf Gewerkschaften in Italien und Australien. Am 9.10. fand in Rom eine Demonstration gegen den “Grünen Pass” statt. Wie bei anderen Protesten gegen Corona-Maßnahmen waren auch hier Rechte und Faschist*innen nicht nur einfach “dabei”. Aktivist*innen der neofaschistischen “Forza Nuevo” attackierten aus der Demo heraus die Büros der Gewerkschaft CGIL. Später kam es dann auch zu Gewalt gegen Angestellte des Krankenhauses Policlinico Umberto I. In Melbourne, Australien, fand am 20. September eine Demonstration von Bauarbeiter*innen gegen eine Impfpflicht am Arbeitsplatz statt. Auch hier nutzten Rechtsextreme die Demo, um das Büro der Gewerkschaft CFMEU zu zerstören. Auch die österreichische Rechte nutzt das Corona-Thema. Identitäre, Küssel & Kameraden und die FPÖ waren zentral bei der Demonstration am 20. November dabei und versuchten auch ihre gelben Gewerkschaftsstrukturen (z.B. FGÖ-Bundesheer) dazu zu nutzen. Angriffe aus dem Milieu der Schwurbler auf Wissenschaftler*innen, Testeinrichtungen und sogar Spitäler passen zur rechten - und sehr gefährlichen - Eskalationsstrategie.

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