Der Pflegeaufstand rollt an!

Florian Klabacher, Pflegehelfer

Es brodelt im Pflegebereich – und die SLP ist mittendrin: 2.000 PflegerInnen und solidarische Menschen demonstrierten am 12. Mai gegen die untragbaren Zustände in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Diese Aktion aller Gewerkschaften, die Pflegekräfte organisieren (GÖD, vida, GPA-djp & younion), zeigt das Potential für Widerstand unter den KollegInnen – trotz später Terminbekanntgabe und fehlender Mobilisierung durch die ÖGB-Bürokratie. Eine Altenpflegerin aus OÖ erklärt: "Hätten wir früher von der Demonstration erfahren, wären mehr KollegInnen mitgekommen. Der Dienstplan war schon längst fertig“.

Die SLP mobilisierte für einen gemeinsamen Block der Basisinitiativen „Sozial aber nicht blöd“ und „CARE Revolution“. PflegerInnen und SLP-AktivistInnen aus Wien, Linz und Gmunden nahmen teil. Mit Megafon und Slogans für mehr Personal und Geld fürs Gesundheitswesen machten wir Stimmung. Flugblätter und Unterschrifteninitiative für Arbeitszeitverkürzung wurden von den KollegInnen und PassantInnen sehr positiv angenommen, viele kauften unsere Zeitung.

Die Demonstration war für sich ein Erfolg. Was fehlte, war ein gewerkschaftlicher Aktionsplan. Um motivierten KollegInnen ein Angebot zu machen, organisierten wir in der folgenden Woche AktivistInnentreffen.

Schon am Samstag darauf organisierte eine Initiative von GewerkschaftsschülerInnen die Aktion „Pflege Aufstand – die Schere stoppen“ in Vöcklabruck. Der Aufruftext erklärt: „Die wahren Schädlinge unseres Sozialsystem sind die Steuerflüchtlinge, diese kosten uns tausend Mal mehr als Kriegsflüchtlinge!“

Krankenpfleger und SLP-Aktivist Jan, der mit anderen GenossInnen teilnahm, erklärt: „Viele KollegInnen wollen sich gegen die Missstände im Gesundheitsbereich und für die Forderungen nach mehr Personal, Arbeitszeitverkürzung und Einkommen von denen man gut leben kann, einsetzen. Jetzt liegt's an den Gewerkschaften, einen Kampf zu organisieren.“

Dass Erfolge möglich sind, zeigten die KollegInnen der Wiener Ordensspitäler und der Kärntner Landesspitäler, die in den letzten Monaten deutliche Verbesserungen erkämpfen konnten. Die SLP wird auch weiterhin im Pflegebereich aktiv sein und den Widerstand gegen die nach wie vor katastrophalen Bedingungen mit aufbauen!

 

 

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