Burschis raus aus Amt und Würden!

Burschenschaften stehen in der konservativsten und reaktionärsten Tradition und sind auch heute gefährlich.
Tilman M. Ruster

Der „Wiener Korporationsring (WKR)“, der Dachverband der deutschnationalen Burschenschaften kündigt für Mai ein „Fest der Freiheit“ an. Die Rechtsextremen wollen ihr Bild in der Öffentlichkeit „gerade“ rücken, indem sie an ihre angeblich fortschrittliche Rolle in der 1848er Revolution erinnern. Das ist doppelt verlogen: 1. weil Burschis alles andere als demokratisch sind (Neubeigetretene müssen sich demütigen lassen, Frauen gibt’s sowieso nicht) und 2. ihre Rolle 1848 gerne beschönigt wird. Als sich die „Akademische Legion“ formte, waren die besten Tage der Revolution bereits vorbei. Stattdessen schlug sie mit der Nationalgarde ArbeiterInnenproteste im Wiener Prater blutig nieder.

Der WKR, mit seinen engen Verbindungen zur Nazi-Szene, steht somit in Tradition der ArbeiterInnenmörder. Als rechter Rand in der FPÖ kommen Burschis in Positionen im Staat (Polizeiführung, Staatsanwaltschaft). Viele FPÖ-Mandatare sind in Burschenschaften, was noch mehr Einfluss bringt. Widerstand gegen das „Fest der Freiheit“ ist also eine zentrale Aufgabe von AntifaschistInnen im Mai, genau wie eine starke Demo am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus. Gemeinsam werden wir, egal was die Rechten planen, auf die Straße gehen.

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