Blutige Kleiderbügel

Die Angriffe auf Frauenrechte nehmen zu – in Polen, aber auch hierzulande!

Nachdem in Polen die Regierung Abtreibung komplett verbieten wollte, gingen die Frauen in Massen dagegen auf die Straße. Auch in Wien gab es Proteste. Hier hatte die Kampagne „Nicht mit mir“ zur Kundgebung vor der Botschaft aufgerufen. Viele Organisationen und Initiativen, auch der „Kongress polnischer Frauen in Österreich“, hatten sich angeschlossen.
Über 100 Menschen trafen sich, um auf die Gefahr eines Verbotes und die Missstände, die es schon jetzt in Polen gibt, hinzuweisen. Teilnehmerinnen kamen mit Stricknadeln, blutigen Händen und brachten Kleiderbügel mit, die das Symbol der Bewegung in Polen sind.
Denn auch heute noch haben Frauen in Teilen der Welt keinen Zugang zu sicheren Abtreibungen. Hunderttausende Frauen erleiden Jahr für Jahr bleibende Schäden, zehntausende überleben diese nicht. Diese Frauen sind Opfer eines Systems, in dem sie oft noch immer nicht mehr zählen als ein Brutkasten.
Aktivistinnen von “Nicht mit mir” betonten auch, dass viele Frauen, auch solche die abtreiben, sich eigentlich Kinder wünschen. Aber in einer Welt, in der Kinder oft Luxus sind, wird vielen Frauen die Entscheidung genommen.
Deswegen fordern wir neben dem Recht auf kostenlose Verhütung und Abtreibung auch kostenlose Kinderbetreuung, leistbare Wohnungen und gut bezahlte Jobs. Damit die Entscheidung, ob Kinder oder keine, wirklich alleine getroffen werden kann.

 

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