Arbeit: Weniger ist mehr

Arbeitszeitverkürzung ist überfällig. Schluss mit Ausbeutung und Arbeitslosigkeit für Profite.
Helga Schröder

Österreich hat die höchste Arbeitslosigkeit seit 1945; besonders Jugendliche sind betroffen. Auf jede offene Stelle kommen mehr als 10 Jobsuchende. Doch die Verantwortung wird den Arbeitslosen zugeschanzt. Sie müssten sich besser bilden, mehr bemühen etc., Arbeitslose werden in Zwangsmaßnahmen gesteckt und zu Gratisarbeit gezwungen. Scheinlösungen der SPÖ („Ausbildungsgarantie“ etc.) helfen nicht. Andere VertreterInnen des Kapitalismus wie ÖVP & Co nutzen die Arbeitslosigkeit, um die Ausbeutung und den Druck auf ArbeitnehmerInnen noch weiter zu erhöhen (Forderung nach 12-Stunden-Arbeitstag). Menschen mit Job sind oft überbelastet, mies bezahlt und prekär beschäftigt, die Folgen sind psychische und physische Erkrankungen. Gleichzeitig sind viele ohne Job.

Eine absurde Situation, die keine Logik hat – außer Profitinteressen. Deshalb ist sie auch durch logische Vernunft einfach zu lösen: durch Verteilung auf alle. Es gibt genug Arbeit für alle und gleichzeitig müssten wir alle weniger arbeiten. Eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 Stunden ist ein erster Schritt. Die Arbeitszeitverkürzung muss einhergehen mit vollem Personalausgleich, es müssen entsprechend mehr Menschen beschäftigt werden. Auch im Gesundheitswesen, in der Pflege, in sozialer Arbeit, im Bildungswesen werden viel mehr gutbezahlte und gut ausgebildete Menschen benötigt. In diesen Bereichen müssen alle Privatisierungen zurückgenommen werden, die öffentliche Hand darf nicht Stellen abbauen, sondern muss viel mehr Menschen in diesen Bereichen beschäftigen.

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: