5 Gründe warum wir weder Chefs noch Manager*innen brauchen

Thomas Hauer
  1. Corona verdeutlicht, wer wirklich die Leistungsträger*innen sind. Berufsgruppen, bei denen vorher ständig gespart wurde, bzw. die als zu großer Kostenfaktor betrachtet wurden, sind auf einmal sogar offiziell systemrelevant. Wichtige Arbeit haben sie ohnehin schon immer gemacht.
  2. Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen kamen in den meisten Betrieben verspätet. Anstatt zuerst mit Belegschaft und Betriebsrat zu beratschlagen, was zu tun ist und erst dann weiterzuarbeiten, hinkten die Maßnahmen den Ereignissen hinterher, um den Betrieb möglichst lange aufrecht zu erhalten. Weltweit (auch in Österreich) mussten Beschäftigte sich Vorsichtsmaßnahmen sogar erkämpfen.
  3. Kapitalist*innen leisten sich eine große Zahl an Handlangern, die die Beschäftigten unter Kontrolle halten und diese spalten sollen. Diese Verschwendung an Arbeitskraft bietet enormes Potential für eine Arbeitszeitverkürzung.
  4. Auf Schutz vor Verletzungen wird durchaus ein Augenmerk gelegt. Aber nicht aus Sorge um die Beschäftigten, sondern zur Vermeidung von Krankenständen. Umgekehrt werden langfristige gesundheitliche Probleme und körperlicher Verschleiß durch problematische Arbeitsbedingungen und Überarbeitung sehr wohl in Kauf genommen.
  5. Umwelt- und Klimaschutz scheitern nicht an der menschlichen Vernunft, sondern am Kostenfaktor, den keinE Kapitalist*in freiwillig zahlt - außer es lässt sich fürs Image gut vermarkten. Umgekehrt kommen Verbesserungen für Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit häufig aus der Belegschaft – die weiß nämlich nicht nur was sie braucht, sondern auch, wie es geht!
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