15. März Aktionstag: Bildung ist keine Ware!

Margarita Döller

In Barcelona trifft sich am 15. März dieses Jahres der europäische Rat, um unter anderem auch über die europäische Bildungspolitik zu diskutieren. Wir können uns darauf gefasst machen, dass dieses Treffen weitere Anschläge auf den „freien“ Bildungszugang - also noch mehr Studiengebühren, Liberalisierung und Privatisierungen der Schulen und Universitäten mit sich bringen wird. Deshalb findet am 15. März auch der internationale Bildungsaktionstag von SWI - Sozialistischer Widerstand International - statt.

In den 90er Jahren nahmen die neoliberalen Angriffe unter dem Deckmantel des „Sparens“ auf der ganzen Welt zu. Wir erinnern uns an die Erhöhung der KlassenschülerInnenhöchstzahl auf 36, die Kürzungen bei den LehrerInnengehältern und - last but not least - an die Studiengebühren.
Diese Maßnahmen dienen jedoch nicht nur zum „Sparen“, sondern haben auch ideologische Hintergründe. Bildung soll zu einer Ware werden, die man/frau sich kaufen muss. Durch die Studiengebühren verringert sich die Anzahl der Studierenden weltweit. Gute Bildung wird zunehmend nur mehr den Reichen zugänglich gemacht.

Internationaler Bildungsausverkauf

Anders als in Österreich gehören in den USA die Studiengebühren - auch an Schulen - bereits lange zum Alltag. Außerdem werden dort vor allem Eliteschulen und Universitäten von Unternehmen durch hohe Geldsummen unterstützt.
Das führt zu Werbung in der Schule und Eingriffe der Unternehmen in die Schulverwaltung. Eine von „Pizza Hut“ gesponsorte Schule zum Beispiel wird natürlich in der Cafeteria nur Pizzas verkaufen und in den Stunden dürfen die Kinder Werbeslogans und Spots kreieren. Auch in Österreich haben viele dieser Dinge bereits Einzug gehalten. Am Gymnasium Rahlgasse in Wien wehrten sich SchülerInnen bereits gegen sexistische Werbeplakate. Die Regierungen in aller Welt drängen auf weitere Privatisierungen im Bildungsbereich, weil ihnen das in Summe an die 2.200 Milliarden Dollar einbringen würde. Einen ersten Schritt in diese Richtung setzten die europäischen Bildungsminister durch das „Bologna Agreement“. Es beinhaltet im Wesentlichen die Öffnung des Bildungssektors gegenüber dem freien Markt. Die Universitäten und Schulen sollen in einen direkten Wettbewerb treten und nach den Interessen der Unternehmen fungieren. Das würde zum Beispiel zur Streichung von angeblich „unnützen“ Fächern wie Soziologie führen.

Internationaler Kampf

Sozialistischer Widerstand International ist eine neue unabhängige Jugendorganisation. Wir kämpfen international gegen Sozialabbau und Rechtsruck  - für eine sozialistische Zukunft.
Wir glauben, dass sich dazu der bestehende Widerstand gegen den Kapitalismus organisieren muß. SWI-Gruppen gibt es bereits in ganz Europa und auch Österreich. Unsere Mitglieder werden in ihren Schulen, aber auch vor Schulen, wo noch keine „SWI-lerInnen“ sind, für den Aktionstag am 15. März mobilisieren.  Wer interessiert ist, mit uns gemeinsam zu kämpfen, soll sich melden, in eine von unseren Gruppen kommen und/oder am besten an der eigenen Schule eine SWI-Gruppe aufbauen!

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