Sa 01.11.1997
In vielen Wiener Schulen gibt es keine sogenannten Normturnsäle, das bedeutet, daß nur ein eingeschränkter Turnunerricht möglich ist, und daß für einen adäquaten Turnunterricht in andere Turnsäle ausgewichen werden muß. So auch im GRG Rahlgasse. Die Schülerinnen und Schüler müssen in einen nahegelegenen Turnsaal in der Schleifmühlgasse im fünften Bezirk ausweichen. Vom Stadtschulrat werden mehrere hunderttausend Schilling pro Jahr für die Miete der Turnhalle aufgebracht. Die ‘Miete bekommt - logischerweise - der Eigentümer. Der Eigentümer ist der ÖTB, der Österreichische Turnerbund, der - gemessen an der Mitgliederzahl - die größte rechtsextreme Organisation in Österreich ist. Doch die Jugendlichen in den Schulen wollen den Umstand, wöchentlich unter dem ÖTB - Banner „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ turnen zu müssen, nicht mehr hinnehmen! Es muß andere Möglichkeiten geben, daß der Turnunterricht abgehalten werden kann und die Schülerinnen und Schüler nicht immer mit ewiggestrigem rechtsextremen Müll beim Turnen belästigt werden.
Anstatt es dem Turnerbund zukommen zu lassen, könnte man das Geld, das jetzt für die Miete aufgewendet werden muß, z.B. in die Schaffung neuer Freiräume für Jugendliche investieren.
Jugend gegen Rassismus in Europa ist jetzt zusammen mit den SchülerInnen der Rahlgasse aktiv geworden. Mit Unterschriftenlisten, Pickerln und Flugis soll auf die Situation aufmerksam gemacht werden.