ÖGB

- Favoriten: Wo war der ÖGB?

 

Als im Juni Rechtsextreme aus dem Umfeld der türkischen Grauen Wölfe linke Kundgebungen und Einrichtungen in Wien Favoriten angriffen, sorgte das für bundesweite Schlagzeilen und sogar für internationale diplomatische Nachbeben. Die faschistischen Angriffe begannen mit einer Attacke auf eine feministische Demonstration gegen Gewalt an Frauen und richteten sich dann zunehmend gegen den Verein DIDF. DIDF ist ein Zusammenschluss gewerkschaftlich organisierter migrantischer Beschäftigter und Teil der AK-Fraktion „KOMintern - Kommunistische Gewerkschaftsinitiative international“. Doch ausgerechnet die offiziellen Gewerkschaftsstrukturen schwiegen dazu – und das, obwohl ein Lokal von Gewerkschaftsaktivist*innen Ziel der Angriffe war und Aktivist*innen einer AK-Fraktion körperlich verletzt wurden! Es ist ein Skandal, dass von ÖGB- und AK-Spitzen hierzu kein Piep zu hören war. Nicht nur wäre es notwendig, dass sich diese Strukturen in der Öffentlichkeit klar hinter ihre Mitglieder und Aktivist*innen stellen – sondern auch, dass sie bei den Demos auf der Straße präsent sind. Nicht zuletzt braucht es gewerkschaftliche Kampagnen in Betrieben, um über die Gefahr der Grauen Wölfe und über die Notwendigkeit internationaler Solidarität aufzuklären!

 

+ Gleicher Lohn

Zwei Jahre hat die Basisinitiative „Gleicher Lohn für Gleiche Arbeit“ in Wien dafür gekämpft, dass Kolleg*innen, die bereits länger im Wiener Pflegebereich arbeiten, in das neue Besoldungsrecht wechseln („optieren“) können. Ohne Unterstützung der Gewerkschaftsführung – oft sogar gegen sie – organisierte sie Demos und Aktionen. Nun kommt die Optierung – allerdings erst ab nächstem Jahr. Das heißt: Für die Zeit zwischen 2018 und jetzt bekommen die Kolleg*innen immer noch weniger Geld. Die Optierung muss rückwirkend bis 2018 gelten, um jeglichen Lohnverlust auszugleichen! Außerdem fordert „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ noch mehr: Nämlich Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn und mehr Personal im Spital. Mit diesem ersten Erfolg im Rücken kann jetzt für diese notwendigen Verbesserungen gekämpft werden!

Erscheint in Zeitungsausgabe: