Zahlen und Fakten zu Frauen in Österreich

Leon Neureiter

– 74,2 % aller erwachsenen Frauen wurden schon einmal sexuell belästigt, 29,7 % Opfer sexueller Gewalt. 56,8 % aller Frauen haben in ihrem Leben körperliche Gewalt erfahren, 5 % wurden verprügelt.

Die rassistische Hetze täuscht übrigens – bei der Mordstatistik zeigt sich, dass die Mehrheit der Täter Inländer sind, aus den „typischen“ Flüchtlingsländern waren es auch 2018 weit unter 10%.

– Im ÖGB sind Frauen unterrepräsentiert: Im ÖGB-Vorstand sind nur 39 % weiblich, von sieben Fachgewerkschaften hat nur die GPA eine weibliche Vorsitzende. In der AK beträgt der Frauenanteil in den Ländervorständen durchschnittlich 28 %. (Stand vor der aktuellen AK-Wahl)

– Die Erwerbsquote von Frauen liegt mit 68,2 % acht Prozentpunkte unterhalb jener von Männern (Stand 2017). Dies entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2007 (63,5 %), allerdings hat die Vollzeitbeschäftigung unter Frauen im arbeitsfähigen Alter prozentuell in diesem Zeitraum sogar abgenommen (von 37,3 % auf 35,6 %).

– Fast jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit (47,7 %) (Stand 2017). Das entspricht einem Anteil, der mehr als viermal so groß wie bei Männern ist (10,5 %). Besonders hoch ist der Unterschied bei 35- bis 50-Jährigen, wo die Teilzeitquoten von Frauen in den einzelnen Altersgruppen bei 55–60 % liegen – das Sechs- bis Achtfache der entsprechenden Teilzeitquoten von Männern (Stand 2016). Grund dafür sind zu fast 40 % übrigens Kinderbetreuungs- oder Pflegeverpflichtungen. Von der angeblichen Freiwilligkeit, mit der Politiker*innen wie Frauenministerin Bogner-Strauß argumentieren, ist in der Praxis nicht viel übrig – nur 19 % der in Teilzeit arbeitenden Frauen wollen einfach keine Vollzeitbeschäftigung, ein Anteil, der bei Männern sogar noch höher ist (23,5 %). (Stand 2016)

– Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen unter ganzjährig Vollzeitbeschäftigten beträgt 16 %. Bezieht man allerdings Teilzeitbeschäftigung (s. o.) mit ein, explodiert dieser Lohnunterschied auf 38 % (Stand 2016).

– Damit kommt ein höheres Armutsrisiko: Alleinerziehende Mütter fallen zu 30 % unterhalb die Armutsgrenze, die Armutsgefährdungsquote für allein lebende Pensionistinnen liegt bei 20 % – fast doppelt so hoch wie bei Pensionisten (Stand 2016).