Zahlen & Fakten: Österreichs Unternehmen beuten international aus

OMV

Die OMV plant mit internationalen Partnern die „Nabucco-Pipeline“, die Erdgas vom kaspischen Meer nach Baumgarten (NÖ) bringen soll. Neben Schäden für die Umwelt nimmt die OMV damit auch enge Zusammenarbeit mit diversen Regimes in Kauf. Schon jetzt ist Kasachstan mit Öl im Wert von 1,4Mrd.€/Jahr Österreichs wichtigster Öl-Lieferant, aus Libyen kamen zu Gaddafis Zeiten ebenfalls tausende Barrel.

Banken

Die Bank Austria war bis vor kurzem ebenfalls in Kasachstan aktiv. Alle großen österreichischen Banken haben sich in das ungarische Kreditgeschäft eingemischt (Umfang ca. 40Mrd.€). Mit der Vergabe riskanter Privat-Kredite sind sie mit für die ungarische Krise und die Zwangsräumung tausender privater Haushalte verantwortlich. Von ca. 1,3 Millionen Privat-KreditnehmerInnen haben 800.000 Zahlungsschwierigkeiten! Die Raiffeisenbank hält den zweitgrößten Anteil am ungarischen Bankenwesen, die Erste Bank ist der zweitgrößte Kreditgeber in ganz Osteuropa. In ganz Osteuropa sind Millionen Menschen durch „günstige Kredite“ ausländischer Banken verarmt.

Waffen

Waffen „made in austria“ sind in vielen Konflikten weltweit vertreten. Derzeit kämpfen auch syrische und irakische Rebellen mit Waffen der Firma Steyr-Daimler-Puch AG Austria, auch gegen ZivilistInnen. Auch die Taliban in Afghanistan und Pakistan kämpfen mit Steyr-Gewehren.

2004 verkaufte die Firma mit Genehmigung der Bundesregierung 800 Präzisionsgewehre an den Iran. Diese halfen bei der Bekämpfung der Revolte von 2009. Glock rüstet neuerdings britische Afghanistan-Truppen aus. Waffen der Firma tauchten bei sudanesischen Rebellen auf.

Baubranche

Der Baukonzern Strabag ist u.a. im arabischen Raum aktiv. Vor der Revolution bauten sie an einem neuen Stadion in Tripolis. Insgesamt hatte sie Bauaufträge im Wert von ca. 350 Mio.€ von der libyschen Diktatur. Derzeit arbeitet der Konzern an Verträgen mit der neuen Regierung. Auch der OÖ-Baustoffproduzent Asamer hat in drei Zementwerken 170 Mio.€ in Libyen investiert. Er ist unter anderem auch in Saudi-Arabien, den arab. Emiraten und der Ukraine mit Werken vertreten.

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