Wohnen wird immer mehr zum Luxus

Karin Wottawa

1999-2011 stiegen die Kosten für das Wohnen im Allgemeinen pro Quadratmeter von 4,33 auf 5,69 Euro. Das bedeutet einen Anstieg von 38 %.

Junge Familien müssen in einer Altbauwohnung durchschnittlich 43 % ihres Nettoeinkommens für Miete aufbringen. Bei Ein-Personen-Haushalten sind es sogar bis zu 50 %. Werden günstigere Altverträge hinzugerechnet, beträgt der Schnitt auch noch 20 %.

Armutsgefährdete zahlen einen noch höheren Teil ihres Einkommens für ihre Wohnung – und zwar bis zu 64 %. Gleichzeitig sind ihre Wohnungen aber um durchschnittlich 25m2 kleiner als bei Nicht-Armutsgefährdeten.

Bei einer Vermittlung der Wohnung durch eineN MaklerIn muss man noch tiefer in die Tasche greifen: Die Miete steigt um ca. 10 % auf bis zu 10 Euro/m2 (Schnitt ca. 9,2 Euro).

Wenn man einmal eine Wohnung hat, ist diese mittlerweile vor allem bei Altbauwohnungen häufig befristet. Der Anteil an befristeten Mietverhältnissen ist in den letzten Jahren auf 37 % gestiegen. Obwohl theoretisch ein Abschlag von 25 % bei Befristungen vorgesehen ist, zahlt man in der Realität genauso viel wie bei unbefristeten Mietverhältnissen im Altbestand, ca. 9,20 Euro.

Und: es gibt sie noch immer – die Substandardwohnung (Gang-WC). In Wien betrifft das 4,6 % der Wohnungen.

Auch gestiegen ist die Zahl der Delogierungen. Die mit Abstand meisten verzeichnet Wien. 2011 waren es ca. 7640 Fälle, das war ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 3 %. Der häufigste Grund ist das Nicht-Bezahlen-Können der Miete.

Quellen: AK Wien, AK-Ö, EU-SILC, www.caritas.at, Österreichische Armutskonferenz, Statistik Austria, wien.orf.at

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