Fr 01.06.2001
Nach der Abtreibungsklinik am Fleischmarkt hat “Pro-Life” nun die Mairo-Klinik aufs Korn genommen. Wieder werden Frauen beschimpft, bedroht und anderwertig belästigt.
Wie wir schon in einer unserer letzten Ausgaben berichtet haben, gehen die radikalen Abtreibungsgegner von „Ja zum Leben“- Teil der militanten „Human Life International“- einmal mehr in die Offensive.
Nicht genug, dass sie schon seit Jahren, Frauen vor Abtreibungskliniken mit ihrer Greuelpropaganda belästigen, führen sie ihren „Krieg“ jetzt auf gerichtlichem Weg. Nachdem sie sich die Wohnung, in der sich die Klinik Mairo befindet, angeeignet haben, bedrohen sie die Existenz der Klinik mit einer Räumungsklage.
Wer unterstützt Pro-Life?
Der ideologische Hintergrund dieser Extremisten kommt nicht zuletzt dadurch zum Vorschein, dass sie dabei von der Anwaltskanzlei Böhmdorfer-Gheneff vertreten werden. Worum es in diesem Prozess wirklich geht, war an den vergangenen Verhandlungsterminen zu sehen: Die BetreiberInnen der Klinik, ÄrztInnen und PatientInnen sollen eingeschüchtert werden. Videoaufzeichnungen und Fotos, die ständig von den „Ja zum Leben“-Aktivisten rund um die Klinik gemacht werden, wurden als Argumente angeführt. Die Rechtsanwältin Gheneff erkundigte sich immer wieder nach Verbindungen zu den OrganisatorInnen der Kundgebungen zur Verteidigung des Rechts auf Abtreibung (also uns).
Beten für Blauschwarz!
Die militanten Abtreibungsgegner beten für die jetzige Regierung, was uns nicht wundert, da sie ja auch ideologisch von ihr unterstützt werden. So nimmt beispielsweise Minister Haupt, der schon in der Vergangenheit für eine Verschärfung der gesetzlichen Situation eingetreten ist, an einer Veranstaltung der Burschenschaft Norica zum Thema „Ungeborenes Leben“ teil. Was daran abzulesen ist, dass ein von den meisten für selbstverständlich gehaltenes Recht wieder öffentlich angegriffen wird.
Kampagne gegen Pro-Life
Schon in den letzten Monaten haben wir versucht, gegen den Terror von “Ja zum Leben” aufzutreten: mit Gegenkundgebungen (jeden letzten Samstag im Monat veranstalten die „Ja zum Leben“-AktivistInnen eine Betorgie vor der Klinik), Veranstaltungen, Sammeln von Kampagnenkarten bei den AnrainerInnen etc.
Die radikalen Abtreibungsgegner zeichnen sich in ihren Aktivitäten durch eine Beharrlichkeit aus, die ebenso wie ihre immer gleiche Propaganda Bestandteil ihres international angewendetem Programms ist. Jetzt gilt es zu verhindern, dass sie mit ihrer Taktik Erfolg haben.
Wir haben vor, die Kampagne in den nächsten Monaten verstärkt zu führen und neben den Aktivitäten rund um die Mairo Klinik auf eine Große Demo gegen den „Marsch für das Leben“ (wird jedes Jahr von „Ja zum Leben“ Mitte August abgehalten) hinzuarbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen und die Kampagne auszuweiten, rufen wir Euch auf, euch an der Kampagne zu beteiligen.