+ So geht Warnstreik

Einer von hunderten Betrieben der metalltechnischen Industrie, die Warnstreiks durchführten, war Bilfinger Shared Services in Linz. Betriebsratsvorsitzender und SLP-Aktivist Gerhard Ziegler organisierte gemeinsam mit den Betriebsratskolleg*innen seiner und einer weiteren Firma, der MCE, eine gemeinsame Betriebsversammlung. Nach einem Bericht von den Verhandlungen gab es eine offene Debatte. Diskutiert wurde, ob eine Arbeitsniederlegung sinnvoll und notwendig ist; und ob sie als verlängerte Betriebsversammlung oder deklarierter Streik stattfinden sollte. Im Anschluss wurde mit riesengroßer Mehrheit ein Warnstreik beschlossen.

Bei der folgenden Streikversammlung berichtete Thomas Erlach, Betriebsratsvorsitzender bei EXIT-sozial, von den Problemen und Protesten im Sozialbereich. Im Namen seiner Kolleg*innen betonte er die Solidarität mit dem Streik im Metallbereich. Auch Aktivist*innen der SLP wurden eingeladen, um von ihrer Solidaritätskampagne für die Streiks und ihre Aktivitäten rund um andere Metall-Betriebe zu berichten. Zum Schluss wurde eine Solidaritätserklärung für den Streik von Irene Mötzl, Betriebsrätin bei Wohnservice-Wien, verlesen. Die Streikenden erlebten reale Solidarität und es wurde auch deutlich, dass der Arbeitskampf alle angeht.

 

± Kampf im Kindergarten

Während die Bundesregierung mit dem Kopftuchverbot ihre rassistische Politik in die Kindergärten bringt, winkt die Salzburger Landesregierung (ÖVP, Neos, Grüne) einen Gesetzesentwurf Kindergärten betreffend durch. Am 6.11. gingen daher rund 1.200 Pädagog*innen gegen die Streichung von freien Tagen und damit die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit auf die Straße. Unter dem Argument „Gleichstellung“ wurde eine Verbesserung für eine Minderheit der Beschäftigten mit einer Verschlechterung für die Mehrheit und alle künftigen Kolleg*innen „abgegolten“. Anstatt eine Verbesserung für ALLE zu erkämpfen, hat die Gewerkschaft der Maßnahme zugestimmt, die den Betroffenen einen Gehaltsverlust von 34.000 Euro brutto, berechnet auf 40 Jahre, beschert. Eine Pädagogin erklärt, was stattdessen nötig ist: Mehr Personal! Mehr Gehalt! Größere Gruppenräume!

Erscheint in Zeitungsausgabe: