Salzburg: Wohnungsnot in der Festspielstadt

Jan Rybak

Das Salzburg ein teures Pflaster ist, weiß jedeR, der/die mal das „Vergnügen“ hatte hier, für was auch immer, Geld augeben zu müssen. Die höchsten Lebenserhaltungskosten aller österreichischen Landshauptstädte und nach Eisenstadt, die niedrigsten Durchschnittslöhne treffen hier aufeinander.

Eines der größten Probleme für viele Menschen sind die unerhört hohen Mietpreise. Der Richtmietzins beträgt im Land Salzburg 5,85 Euro pro Quadratmeter (Österreich-Durchschnitt: 4,53 Euro/m²). Die durchschnittlichen Realmieten in der Stadt liegen sogar bei 10,49 Euro!

Auch die Betriebskosten liegen weit über dem Durchschnitt. Die (sozialdemokratisch regierte) Stadt erhöhte die Abfallgebühren in den letzten zehn Jahren um beeindruckende 84,6%. Die Kanalgebühren wurden um 59,6% erhöht.

Es ist fast unmöglich zu einer Gemeindebauwohnung zu kommen, da in den letzten Jahren kaum kommunaler Wohnbau betrieben worden ist, und viele der Gemeindebauten privatisiert wurden. Die wenigen vorhandenen Wohnungen sind, klein, teuer und oft arg vernachlässigt. In den letzten Jahren wurden viele HausmeisterInnen entlassen bzw. die Posten wurden nach der Pensionierung nicht mehr nachbesetzt. In vielen Gemeindebauten wurde die HausmeisterInnentätigkeit von privaten Firmen mit dementsprechenden Minimalaufwand übernommen.

Der nicht vorhandene billige Wohnraum hat arge Konsequenzen. Nach Wien hat Salzburg die meisten Delogierungsverfahren. 2002 wurden 1.383 Delogierungsverfahren eingebracht. Etwa 2.600 Menschen hatten von einem Tag auf den anderen keinen Platz mehr zum Schlafen. Zur Zeit sind rund 4.000 Wohnungssuchende und ihre Familien beim Salzburger Wohnungsamt vorgemerkt. 850 Familien werden als „Akutfälle“ behandelt.

Die SLP fordert:

  • Durch

    kommunalen Wohnbau müssen ausreichend günstige und lebenswerte Wohnungen

    geschaffen werden!

  • Enteignung

    von zu Spekulationszwecken gehortetem Bauland!

  • Keine

    Privatisierung des kommunalen Wohnungsbestandes! Rücknahme der bereits

    erfolgten Privatisierungen!

  • Einweisungsrecht

    der Stadt in lehrstehende Wohnungen!

  • Senkungen

    der Mietpreise und der Betriebskosten!

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