Salzburg: Protest gegen mehr Arbeit für weniger Geld

Salzburger Kindergarten-Pädagoginnen und Pädagogen demonstrierten gegen Lohnkürzungen
Eine Mitarbeiterin der MA10 in Wien

Schon Anfang November winkte die Salzburger Landesregierung (ÖVP, Neos, Grüne) einen Gesetzesentwurf Kindergärten betreffend durch. Unter dem Argument „Gleichstellung“ wurde eine Verbesserung für eine Minderheit der Beschäftigten mit einer Verschlechterung für die Mehrheit und alle künftigen Kolleg*innen „abgegolten“. Anstatt eine Verbesserung für ALLE zu erkämpfen hat die Gewerkschaft der Maßnahme zugestimmt, die Beschäftigten protestierten - zu Recht!

Eine Mitarbeiterin der MA10 in Wien erklärt sich nicht nur solidarisch, sondern erklärt auch, warum der Protest richtig und notwendig war: „Während die FPÖVP-Regierung mit dem Kopftuchverbot ihre rassistische Politik in die Kindergärten bringt, winkt der Salzburger Landtag einen neuen Gesetzesentwurf den Kindergarten betreffend durch: Grundsätzlich haben Pädagog*innen in Salzburg, zusätzlich zu ihrem Urlaub, 12 Schließtage, die bisher im Gesetz verankert waren. Der Salzburger Landtag beschloss jetzt aber, diese von 12 auf nur sechs Schließtage im Jahr zu reduzieren. Dabei wird aber das Gehalt der Kindergärtner*innen, das ohnehin für das Ausmaß der Arbeit sehr gering ist, nicht erhöht. Das bedeutet also sechs unbezahlte Arbeitstage mehr und somit wiederum weniger dringend gebrauchte Freizeit und Regeneration! Genau aus diesem Grund versammelten sich Anfang November rund 1.200 Pädagoginnen und Pädagogen aus der ganzen Stadt um gegen diesen neuen Gesetzesentwurf und für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Zusammengefasst bringt das neue Gesetz also nicht nur schlechtere Arbeitsbedingungen für Berufseinsteiger*innen, sondern einen Gehaltsverlust von 34.000 Euro brutto, berechnet auf 40 Jahre, mit sich. Als Pädagogin in Wien solidarisiere ich mich zu 100% mit meinen Kolleg*innen in Salzburg und fordere deshalb die absolute Rücknahme dieses Gesetzes. Um die Qualität zu erhöhen brauchen wir keinen Rassismus und Kürzungen im Kindergarten, sondern bessere Rahmenbedingungen. Nicht nur in Salzburg, sondern in ganz Österreich. Das heißt: Änderung des Betreuungsschlüssels! Mehr Personal! Mehr Gehalt! Größere Gruppenräume! Erst so kann die Bildung und Entwicklung der Kleinsten unserer Gesellschaft ernsthaft verbessert werden!“