ROSA auf der Straße!

Kajal Valad

Die letzten Wochen waren geprägt von den verschiedensten Aktionen, die von Aktivist*innen der sozialistisch-feministischen Initiative Rosa auf die Straße getragen wurden. Nach dem Mord an einer Frau am 29.4. in Wien-Brigittenau haben wir mit Rosa beschlossen, eine Aktion vor Ort zu planen, um die Nachbarschaft zu mobilisieren. Dazu haben wir im Gemeindebau, in dem der Femizid stattgefunden hat, mit Rosa Material geflyert und unsere Kundgebung ankündigt.

Am Tag der Kundgebung waren dann viele aus der Nachbarschaft anwesend, die sich entschlossen unserer Aktion angeschlossen haben. Es gab laute Sprechchöre und kämpferische Reden. Viele, darunter auch eine enge Angehörige der ermordeten Frau teilten uns mit, wie wichtig sie es finden, „dass wir die Kundgebung und unsere Forderungen in den Bezirk und an den Ort tragen, wo die Tat passiert ist“ und dass sie dankbar für unsere Aktion sind.

Wir konnten bei der Kundgebung außerdem eine Reihe an neuen Aktivisten*innen kennenlernen, die mittlerweile in der Rosa Arbeit eingebunden sind.

Nachdem die Resonanz der ersten Kundgebung so positiv war, haben wir beschlossen, regelmäßige Aktionen vor Ort zu organisieren. Jedes Mal begegnen wir Anwohner*innen, die uns wiedererkennen, aber auch neuen Leuten, vor allem jungen Frauen, viele davon erfreut über unser Angebot. Wir halten kämpferische Reden, verkaufen unsere Zeitung und kommen mit Passant*innen ins Gespräch. Um das zu trainieren, haben wir letzte Woche ein Argumentationstraining mit Rosa Aktivist*innen organisiert, wo wir das Entkräften von sexistischen Argumenten geübt haben.

Insgesamt zeigt sich, wie groß das Interesse für Themen wie Gewalt an Frauen ist und dass viele dagegen etwas unternehmen wollen. Mit Rosa bieten wir diese Möglichkeit, indem wir offen und niederschwellig ein Angebot der Organisierung schaffen.

Aber auch bei anderen Themen und Aktionen ist Rosa vor Ort. Am 23.5. organisierten wir gemeinsam mit der SLP einen Protest vor der chinesischen Botschaft in Wien, um Solidarität mit den Aktivist*innen in Hong-Kong zu zeigen. Außerdem haben wir einen lauten, dynamischen Block auf der BLM Demo am 5.6. gestellt, wo wir mit Flyern zum Thema Rassismus und Kapitalismus unsere Forderungen reingetragen haben. 

 

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