Rechter Rand

In der Nacht auf die Stichwahl um die Hofburg gab es Tote: Ein Nazi schoss auf einem Festival um sich: drei Tote und elf Verletzte. Offiziell eine „Beziehungstat“, aber es zeigt sich der unterschiedliche Umgang je nach Herkunft des Täters: Als in Wien eine Frau von einem vermutlich verwirrten Mann aus Nigeria erschlagen wurde, gab es riesigen Wirbel. Neben massivem Rassismus ging es auch um Behördenversagen.
Der vorbestrafte Nazi durfte keine Waffe besitzen, ein Sturmgewehr ist privat überhaupt untersagt. Dieses Verbot scheint bei gewaltbereiten Neonazis nicht durchgesetzt zu werden, wie auch die Waffenfunde beim „Objekt21“ in Oberösterreich zeigten: Als die Polizei 2010 diesen Nazi-Club durchsuchte, fand sie viele Waffen und Sprengstoff. Verbrechen wie Brandstiftung, Erpressung und Körperverletzung wurden durch die Nazi-Bande verübt. In den nächsten drei Jahren passierte nichts: Die Staatsanwaltschaft erhob erst 2013 Anklage. Als das Clubhaus erneut durchsucht wurde, wurden erneut Waffen gefunden. Gerade einmal sieben Personen aus einem Kreis von ca. 300 wurden verurteilt.
Hofer übrigens hat „seine Glock“, um sich in „unsicheren Zeiten“ zu schützen. Zahlreiche andere FPÖ-Funktionäre posieren auch gerne mal auf Facebook mit ihren „Lieblingen“. Die Stärke der FPÖ hat das Selbstbewusstsein Rechtsextremer stark erhöht, die knappe Wahlniederlage bei Einigen auch die Aggressivität. Zusammen mit der hohen Zahl an Waffen, die besonders in letzter Zeit verkauft wurden, ist das eine echte Bedrohung für Flüchtlinge, Muslime/Muslimas und Linke.

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: