Di 26.03.2002
So konnte man auch im Februar immer wieder Streikdrohungen vernehmen.
Am 12.3 veranstaltete die Postgewerkschaft eine Personalvertreterkonfernz im Wiener Messegelände. Rund 500 PersonalvertreterInnen nahmen an ihr teil.
Sie richtete sich aber in erster Linie gegen die Teilung der Post in fünf Teilbereiche, aber nicht gegen die Einsparungen an sich. Statt eine solidarische Konferenz abzuhalten, in der die Betroffen gemeinsam über Widerstandsaktionen beraten und gegebenenfalls über eine solche abstimmen, wurde eine hochmoderne “Postshow” abgezogen. Den Medien wurde, gut unterstützt von einer Videopräsentation, das Schicksal der Postler vorgeführt. Der hochmoderne Ablauf konnte aber nicht über die Selbstherrlichkeit der Gewerkschaftspitze hinwegtäuschen. Unmittelbar vor der Konferenz wurde dem Postsprecher des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB) - Robert Hobek - das Verteilen von GLB-Flugblättern verboten und mit “Konsequenzen” gedroht. Angesichts der engen Verbindung zwischen Postmanagement und Gewerkschaft, ist das nichts was man so leicht wegstecken kann. Nachdem Einstiegstfilm durfte nicht nur der Fraktionsschefs Gerhard Fritz (FSG und Gewerkschaftsvorsitzender) das Wort ergreifen. Auch Privilegienritter Manfred Wiedner (FCG , er war schon der Stellvertreter des alten Gewerkschaftsvorsitzenden Dörfler und hat trotzt Spitzengage den Gagenskandal politisch überlebt) kam sofort zu Wort. Und auch Johann Weinberger (freiheitliche Arbeitnehmer!) konnte ausreichend das Managment verhöhnen. Alle drei erwähnten kein einziges mal das dieses Management im Auftrag der Regierung arbeitet. Es wurde schlicht und einfach für verückt erklärt. Die abgesprochene Berichte aus den Bundesländer brachten für Nicht -Eingeweihte tatsächlich Ungeheuerliches zu Tage. Ein oberösterreichischer Personalvertreter brachte die Idee einer Demonstration zum Finanzministerium auf. Fritz kündigte daraufhin Verhandlungen mit dem Management bis April an. Wortmeldungen und Abstimmungen gab es keine! Daher verlangten wir, gemeinsam mit den GLB-Vertretern lautstark eine Abstimmung über den oberösterreichischen Vorschlag. Wir wurden vom Gewerkschaftsvorsitzenden als “linke Chaoten” abgetan und die Versammlung schnell aufgelöst. Viele PersonalvertreterInnen zogen ratlos in die anliegenden Praterwirtshäuser ab. Eine wichtige Chance wurde von der Gewerkschaftspitze vertan. Wieder einmal hat sich gezeigt wie wichtig der Aufbau einer klassenkämpferischen Gewerkschaftsopposition ist.