Polizeigewalt nimmt zu

Der Staat schlägt um sich: Es gibt kaum mehr eine linke Demonstration ohne massive Polizeigewalt!
Sarah Krenn

Anfang Juni fuhr ich mit einigen Mitglieder der SLP aus Salzburg und Linz nach Wien zur Demo gegen Burschenschaften und ihr „Fest der Freiheit“. Während der Demo haben wir sehr viel positive Reaktionen der PassantInnen beobachten können, viele TouristInnen konnten nicht verstehen, warum die Rechten überhaupt marschieren dürfen. Gut kam auch an, dass wir soziale Fragen aufgriffen. Nach Ende der Demonstration begaben wir uns zur nächstgelegenen U-Bahn-Station. Nach kurzer Zeit des Wartens kam jedoch nicht die U-Bahn, sondern ca. 40 PolizistInnen in voller Montur. Schon auf der Rolltreppe haben sie sich einen migrantischen Demonstranten ausgesucht und sind auf diesen mit voller Wucht losgestürmt. Sie haben ihn ohne ersichtlichen Grund gegen den Lift geknallt und gewürgt. Nach wenigen Minuten war das Zusammenschlagen eines wehrlosen Demoteilnehmers zu Ende und sie stürmten, mit ihm in der Mitte, zur anderen Seite der U-Bahnstation hinaus. Es ist eine Frechheit, dass ich mich regelrecht vor der Polizei fürchten muss, wenn ich meine Meinung äußere, indem ich an einer Demo gegen Burschis teilnehme! Die Aktion in der U-Bahn-Station war wohl die Rechtfertigung für den gewaltigen Einsatz auf der Demo. Diese ließ sich nämlich nicht von den 1.500 PolizistInnen, den Wasserwerfern oder den Polizeihubschraubern provozieren und verlief friedlich!

 

 

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