Pflegeproteste in Graz

ROSA

„Es ist 15 nach 12!“, so könnte man die momentane Situation in der Pflege beschreiben. Schon vor der Pandemie waren die Arbeitsbedingungen miserabel. 2 Jahre später hatten sich die zahlreichen Missstände, insbesondere durch Corona, um ein Vielfaches verstärkt. Der anfängliche Applaus ist schnell verblasst, übrig blieben nur Frustration und Ernüchterungen bei vielen Beschäftigten. Nun scheint sich diese Wut jedoch im ganzen Land in Widerstand zu verwandeln: Letzte Woche protestierten Linzer Pflegekräfte für mehr Mittel für die Pflege im oberösterreichischen Landesbudget. In Salzburg gingen rund 2.500 Pflegekräfte für „faire Arbeitsbedingungen“ auf die Straße. Hunderte Pfleger*innen in der Steiermark und OÖ legten vergangenen Mittwoch für einige Minuten ihre Arbeit nieder und stellten sich vor die Tore ihrer Einrichtungen, um zu signalisieren, dass es so nicht weitergehen kann!

Wir waren auch auf der Menschenkette für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege vor dem steirischen Landtag. Es wurde ein lautstarkes Zeichen für mehr Personal, kürzere Arbeitszeiten bessere Bezahlung und eine deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze im Pflegebereich gesetzt.

Aktivist*innen von ROSA malten extra dafür ein Transparent mit der Aufschrift „Schüler*innen & Studierende solidarisch mit Kolleg*innen im Gesundheitsbereich“. SLP-Aktivist und Krankenpfleger Jan Millonig hielt eine Rede wo er dazu aufrief den Druck weiter zu erhöhen, weil die Regierung lieber große Unternehmen und Konzerne sponsert als die Pflege. Außerdem lud er dazu ein für den 8. März als einen Aktionstag für genau diese Forderungen zu mobilisieren. Ihr könnt ich die ganze Rede auf Facebook anschauen: https://fb.watch/a1lkt5_mS4/

Das Flugblatt der SLP mit Vorschlägen für nächste Kampfmaßnahmen und Streiks kam sehr gut an. Genau darüber diskutierten wir mit vielen der mehrheitlich in der Pflege beschäftigten Teilnehmer*innen. Passend dazu wurde die Einladung zu der gestrigen Online-Veranstaltung: Lehren aus der Berliner Krankenhausbewegung mit einer Aktivistin aus Berlin, die in den dortigen Krankenhausstreiks aktiv war, gerne angenommen. Am folgenden Aktionstag: Gesundheit statt Profite sammelten wir nochmals viele Unterschriften für die Forderung nach einem Corona-Bonus von 205 € pro Monat Pandemie und 20 % mehr Personal.