Neue Hürden an den Unis

Doppelte Studienkosten und Schikane beim Deutschnachweis erschweren Drittstaatsangehörigen das Studium.
Lisa Patscheider

Ab Wintersemester 2017 müssen Drittstaatenangehörige, also im wesentlichen Menschen aus Staaten außerhalb der EU, statt 382,56€ nun 754,92€ im Semester für das Studium an der Uni Wien zahlen. Sie schließt sich damit vielen anderen Universitäten in Österreich an. Das macht es den Betroffenen um einiges schwerer, ein Studium an der Uni Wien zu beginnen und die bereits vorhandene Unsicherheit steigt. Denn auch bezüglich des Sprachnachweises gilt es neue Hürden zu überwinden, wenn man als Drittstaatenangehöriger dort studieren möchte. Es wird nun nur noch die Ergänzungsprüfung im Rahmen des Vorstudienlehrgangs anerkannt. Diese Regelung führte bereits bei einigen Studierenden zur kurzfristigen Aberkennung des Studienerfolgs, weshalb die Betroffenen sich nicht für ihr zweites Semester inskribieren konnten.

In einem offenen Brief kritisieren Studierende aus Drittstaaten, (unterstützt von der ÖH) dass die neue Regelung zu kurzfristig kam. Darin wird nicht erwähnt, dass diese Maßnahmen eine enorme Benachteiligung ausländischer Studierender sind. Ein offener Brief alleine wird nicht genug sein, um diese zu bekämpfen. Es wäre die Aufgabe der ÖH, Proteste zu organisieren und zu Protesten gemeinsam mit den ausländischen Mitstudierenden aufzurufen. Denn Rassismus hat in der Bildung, wie überall sonst, nichts verloren.

 

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