Kurznachrichten aus Betrieb und Gewerkschaft

+ H&W, so geht's!

Der Kampf der Beschäftigten der von Schließung bedrohten Werft Harland & Wolff im nordirischen Belfast um ihre Jobs war erfolgreich – nicht zuletzt, weil er sich komplett von der laschen Strategie des ÖGB unterschied: Während der Verhandlungen über einen neuen Besitzer wurde der Arbeitskampf unter Einbeziehung aller Beschäftigten vorbereitet. Nach dem Scheitern der Gespräche wurde das Werk besetzt. Gefordert wurden Verstaatlichung sowie der Umbau in Richtung nachhaltiger Technologie. Solidarität aus anderen Betrieben und Gewerkschaften wurde organisiert, der Protest durch Banner und Aktionen sichtbar gemacht und mit anderen Arbeitskämpfen und sozialen Bewegungen wie der Pride und den Klimaprotesten aktiv verbunden. Mit Susan Fitzgerald war eine aktive Sozialistin in der Gewerkschaft zuständig für den Kampf.

+ Solidarität im KAV

Die SPÖ-nahe FSG ist in den Gemeindespitälern (KAV) im SPÖ-regierten Wien alles andere als eine kämpferische Vertretung der Kolleg*innen. Doch Beschäftigte an der Basis organisieren sich, um gegen Verschlechterungen und für Verbesserungen zu kämpfen. Aus der Kampagne „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist mit „Solidarität / Für faire Löhne & Arbeitsbedingungen“ auch eine Liste für die Personalvertretungswahlen entstanden. Im Zusammenhang mit den erfolgreichen Protesten für mehr Personal und die Entscheidungsfreiheit für Beschäftigte, in welchen Vertrag sie wollen, hat „Solidarität“ in zwei Spitälern Mandate bekommen. Wichtig ist nun, dass die Arbeit nicht in den Gremien verschwindet, sondern dass die vielen Aktivist*innen die Politik der Liste diskutieren, organisieren und demokratisch entscheiden.

- GPA-Blabla

In einer Presseaussendung schreibt die GPA zum Equal Pay Day: „GPA/djp kämpft in KV-Verhandlungen für Schließen der Lohnschere.“ Doch es wird nicht gekämpft, sondern höchstens verhandelt – und das auch wenig kämpferisch. Weniger Presseaussendungen mit leeren Worten und mehr echte Organisierung an der Basis und Klassenkampf im Real Life wäre nötig, Kollegin Teiber!

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