Kurznachrichten aus Betrieb & Gewerkschaft

Douglas & Co.

Angriffe von Unternehmen auf Betriebsratsgründungen nehmen zu. U.a. bei Douglas, Veloce, Hornbach, Müller, Tech-Masters Austria u.a. wurden Beschäftigte, die einen Betriebsrat gründen wollten, rausgeworfen. Gewerkschaften müssen diese Kolleg*innen mit allen Mitteln unterstützen und verteidigen. Denn es braucht nicht nur rechtliche Schritte, sondern Solidaritätsaktionen und öffentlichen Druck auf die jeweilige Firma.

Veloce: Ausdauersport

2004 streikten die Fahrradkuriere bei Veloce u.a. für das Recht auf einen Betriebsrat. Nachdem 26 von ihnen von Veloce rausgeworfen wurden, streikten sie sogar ein zweites Mal. Die „freien Dienstnehmer*innen“ organisierten sich selbst und erst in weiterer Folge sprang die Gewerkschaft auf. Die Entschlossenheit der Kolleg*innen führte zu weitreichenden Zugeständnissen, doch zu einem echten Betriebsrat kam es nicht. Erst jetzt, 16 Jahre später, nachdem abermals 7 Beschäftigte nach dem Versuch, eine Betriebsrats-Wahl abzuhalten, gekündigt wurden, gelang es, einen Betriebsrat zu gründen. Die verschärften Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise und der neue, von Veloce nicht eingehaltene, Kollektivvertrag für Fahrradbot*innen, haben diese Auseinandersetzung wieder entflammt. Kämpfen zahlt sich aus und es gibt noch viel zu erreichen!

Magdas < Caritas

Frauenarmut und Migration sind Themen der Caritas. Die eigene Praxis sieht anders aus: 2019 wurden Reinigungskräfte in ein Tochterunternehmen und einen anderen Kollektivvertrag ausgelagert (minus 200 € Gehalt). Das wurde von Kolleg*innen der Basisinitiative „Sozial Aber Nicht Blöd“ (in der die SLP mitarbeitet) öffentlich gemacht. Betriebsrat und Gewerkschaft wurden aktiv. Nach Auseinandersetzungen mit der Caritas-Führung auf Facebook verbreitete sich der Bericht und schaffte es auch in andere Medien. Die folgenden Betriebsversammlungen machten klar: „Eine Caritas - ein KV!“. Verbesserungen für die Betroffenen wurden erreicht. Doch Monate danach kam es ohne weiteren Kampf oder Abstimmung zu einer „Einigung“. Anstatt die vorhandene Kampfbereitschaft der Belegschaft einzusetzen, stimmte der Betriebsrat dem faulen Deal – inklusive Auslagerung – zu.

 

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